Als gebürtiger Flachgauer habe ich als Kind die Verlegung des Lokalbahnhofs unter die Erde miterlebt. Ich habe dann über den Aufkleber "nächster Halt Mirabell" in den Lokalbahn-Garnituren gestaunt. Nun, Jahrzehnte später, wäre die nächste große Chance die Verlängerung anzugehen.
Der Flachgau (insbesondere die Gemeinden an der bestehenden Lokalbahn) hätte sich die Verlängerung der Lokalbahn (S-Link) gewünscht und hat positiv dazu gestimmt, da man, anstatt am Bahnhof umsteigen zu müssen, gerne weiter in die Stadt hineinfahren würde.
Ich bin der Überzeugung, dass dieses Problem viele davon abhält, die Lokalbahn zu benutzen. Stattdessen stellen sie sich mit dem Auto in den Stau. Die Politik ist es den Flachgauern schuldig, eine Lösung zu bringen. Diese kann nur die Verlängerung der Lokalbahn zumindest bis zum Mirabellplatz sein - und zwar unterirdisch. Idealerweise weiter bis nach Hallein, aber auch eine Endstation in Salzburg-Süd beim bestehenden S-Bahn-Gleis der ÖBB wäre schon eine gute Lösung.
Denn dass der Tennengau dagegen gestimmt hat, ist nicht verwunderlich. Schließlich gibt es die S-Bahn und neben der Autobahn eine zweispurige Alpenstraße sowie die Aigner Straße in die Stadt. Die Politik wäre gut beraten, all die Pendler an der Stadtgrenze anzuhalten und sie auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen zu lassen. Ich denke, dann würden sich die Tennengauer ebenfalls für eine schnelle Schienenverbindung auf der linken Salzachseite begeistern lassen.
Die Stadt kann sich auch nicht aus der Verantwortung ziehen. Durch fehlenden Wohnraum sind viele in den Flachgau gezogen und pendeln nun in die Stadt. Den Pendlern keine Lösungen zu bieten bzw. diese abzulehnen ist verantwortungslos. Es braucht auch ein attraktives Verkehrsmittel, welches die Touristen vom Messezentrum in die Stadt bringt. Das wird mit einer Bahn, die am Bahnhof endet, nicht funktionieren. Genauso wenig mit einem Bus, der sich durch die Stadt hindurch staut.
Als besonders zynisch empfinde ich es, wenn diejenigen, die jahrelang nicht viel im Verkehr zustande gebracht haben ein Nein zum S-Link feiern. Und das Argument, es wäre kein Geld vorhanden, empfinde ich als junger Mensch genauso zynisch. Denn wer hat den bisherigen Schuldenberg verursacht? Nicht meine Generation.
Mit der geplanten Tourismusabgabe für den öffentlichen Verkehr könnten Mittel für dieses Projekt (zumindest zum Teil) aufgebracht werden. Herr Landeshauptmann-Stv. Schnöll, warum geben Sie so schnell auf? Die S-Link-Gesellschaft aufzulösen ist eine Selbstaufgabe der Politik und ein Zeichen für "Wir machen weiter wie bisher".
Es braucht die Messebahn und die Verlängerung der Lokalbahn (zumindest bis zum Mirabellplatz) und die Planungen der weiteren Bahnen (Stieglbahn, Messebahn bis Flughafen).