Leserbrief

Es braucht leistbare Wohnungen

Nicht ohne Emotion konnte ich den Artikel im SN-Lokalteil vom 30. 9. 2023 "Gibt es in Salzburg Wohnungsnot?" lesen, zeugt es doch von einer Abgehobenheit von Verantwortungsträgern, die prekäre Wohnversorgung in Salzburg zu negieren. Die Zahlen sprechen für sich: So ergab die jüngste AK-Wohnkostenerhebung, dass die Mieten am freien Wohnungsmarkt in Salzburg zwischen 2000 und 2022 um 21,7% stärker gestiegen sind als die allgemeinen Preise. Nach einer im Auftrag der AK durchgeführten Wifo-Studie liegt Salzburg bei den Quadratmetermieten im Bundesländervergleich ebenso im Spitzenfeld wie beim Überbelag. Es fehlt an sozialem Wohnbau, um den Bedarf an günstigen Wohnungen zu decken und zugleich den Druck auf die Preise im privaten Sektor zu erhöhen. Dieser empirische Befund wird tagtäglich in der Wohn- und Mietrechtsberatung der AK Salzburg bestätigt. Jede zweite Anfrage betrifft Wohnkosten, die für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zunehmend unleistbar sind. Und der in der Folge der Überteuerung zu beobachtende Überbelag ist nicht nur in meinem Umfeld sichtbar und nicht zu tolerieren. Angemessenes Wohnen ist ein Grundrecht, politisches Handeln überfällig.

Angela Riegler, AK-Direktorin-Stellvertreterin, 5020 Salzburg

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