Leserbrief

Es wurden schon genug Projekte verhindert

Das Ergebnis mit rund 20.000 Nein-Stimmen ist zu akzeptieren, wenngleich die lokalen Printmedien mit laufender negativer Meinungsbildung und letztlich mit dem "Nein"-Pickerl auf der Samstagausgabe vor der Abstimmung auch kräftig nachgeholfen haben.

Doch was ist mit den rd. 5000 Ja-Stimmen und dem Rest von 78% der Bevölkerung? Aus einem Fünftel der möglichen Stimmen ein zwingendes Aus für das Projekt abzuleiten, ist in Frage zu stellen. Wenn eine Truppe von gut organisierten Nein-Sagern und ein paar privilegiert wohnende, renitente Anrainer in der Lage sind, Projekte zu verhindern, dann "Gute Nacht, Salzburg". Es wurden schon genug Projekte verhindert (Guggenheim-Museum, Kapuzinerbergtunnel etc.). Auffallend ist, dass meist die gleiche politische Gesinnung umgefallen ist.

Die Nein-Stimmen sind nicht nur ein Nein zum Ausbau der Garage, sondern auch ein Zeichen dafür, wie egal es diesen Mitbürgern ist, was mit bzw. in der Innenstadt geschieht. Die Autos auf den Plätzen bleiben, Touristen werden am Stadtrand abgefangen und mit teilweise unzulänglichem Shuttle-Service hereingekarrt, oder sie bleiben gleich überhaupt weg. Zusätzliche Garagenplätze wären bestimmt ein Anreiz, im Berg zu parken und Gastronomie und Geschäfte der Altstadt zu frequentieren. Im Übrigen würden eine Südzufahrt und die Sperre des Neutors der Neutorstraße entsprechende Entlastung bringen.
Bleibt also abzuwarten, ob sich der Herr Bürgermeister traut, Rückgrat zu beweisen. Wenn nicht, kann er das S-Link-Projekt auch gleich mitversenken (schade?).


Friedrich Erhart, 5020 Salzburg

Aufgerufen am 09.10.2025 um 06:02 auf https://www.sn.at/leserforum/leserbrief/es-wurden-schon-genug-projekte-verhindert-123828580

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