Leserbrief

Europa first?

Wenn in einer staatlichen Ausschreibung bis zu 640 E-Autos aus China gekauft werden sollen, dann fehlt meines Erachtens eine wichtige Komponente. In allen politischen Sonntagsreden hören wir von der Menschenrechtssituation in China, vom
Verhältnis zu Taiwan, der Stellung zum Ukrainekrieg und der Unterstützung des russischen Regimes und so weiter. Außerdem hörte man gerade noch in der Coronazeit, wie groß die Abhängigkeit in wichtigen Bereichen von China schon ist, und man schleunigst die eigenen europäischen Kapazitäten aufbauen und fördern müsste. Es steht zu befürchten, dass der europäischen Autoindustrie das Gleiche passiert wie der Solarindustrie. Fronius baut derzeit stark Stellen ab, weil chinesische Billigware den Markt überschwemmt und diese Zukunftstechnologie in Europa nicht mehr konkurrenzfähig ist. Detto die Produktion von PV-Modulen.
Sollte man nicht alles tun, um diese Abhängigkeiten zu verhindern? Indem man zum Beispiel die Förderung von PV-Technologie auch davon abhängig macht, woher dieses Material kommt? Wenn das böse Erwachen kommt, ist es allerdings zu spät (Beispiel: Energieabhängigkeit von Russland und Nahem Osten).

Franz Schweighofer, 5310 Mondsee

Aufgerufen am 09.09.2025 um 01:49 auf https://www.sn.at/leserforum/leserbrief/europa-150737533

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