Leserbrief

Europäische Truppen in der Ukraine

Für die Überwachung eines allfälligen Waffenstillstandes in der Ukraine beziehungsweise von Sicherheitsgarantien für die Ukraine nach einem allfälligen Friedensabkommen wird durch Moskau die Stationierung von Soldaten aus Nato-Ländern kategorisch ausgeschlossen. Der russische Außenminister Lawrow erweitert diese Ablehnung flugs auf alle europäischen Staaten, Wien wird diese Aussage mit Erleichterung zur Kenntnis genommen haben. Für Moskau kommen für diese Aufgabe offenbar nur nordkoreanische, chinesische und indische Truppen infrage, allenfalls ergänzt durch afrikanische Truppenkontingente unter Führung russischer Söldner. Es ist zu hoffen, dass die Ukrainer und die Europäer standhaft und mutig bleiben und sich nicht vom russischen Aggressor vorschreiben lassen, welche Länder sich keinesfalls mit militärischen Kontingenten auf ukrainisch beherrschtem Territorium an der Überwachung eines allfälligen Waffenstillstandes in der Ukraine beziehungsweise an Sicherheitsgarantien für die Ukraine nach einem allfälligen Friedensabkommen beteiligen dürfen. Die nunmehr in diesem Zusammenhang immer deutlicher zutage tretende militärische Schwäche der Deutschen und anderer europäischer Staaten ist ohnehin besorgniserregend und beschämend zugleich. Bis zu einem Waffenstillstand oder einem Friedensabkommen ist aber noch ein weiter Weg, denn Putin will derzeit weder das eine noch das andere, sondern unverändert als Kriegsziel die militärische Unterwerfung der gesamten Ukraine.

Heinrich Winkelmayer, 8151 Hitzendorf

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