Ich habe mit großem Interesse den SN-Artikel vom 6. Juli 2024 "Wer Kinder zurücklässt, verspielt die Zukunft" gelesen. Ich glaube, wir brauchen nicht mehr Ganztagsschulen oder auch mehr Lehrer, sondern wir brauchen mehr Eltern, die sich um die Kinder kümmern. Wir haben vier Kinder großgezogen, ich war in allen Schulen stark involviert, habe also einige Erfahrung. Meine Enkel sind teilweise im Kindergarten und in der Volksschule. Es ist leicht, die Probleme aufzuzeigen, aber die Lösungen sind etwas komplexer. Wenn das Elternhaus nicht funktioniert, kann die Schule das niemals reparieren. Wie soll eine Elementarpädagogin mit einem Kind umgehen, wenn sich beide nicht verstehen? Zwei dysfunktionale Kinder in einer Klasse können eine Lehrkraft ins Burnout treiben, da es kaum Möglichkeit einer Sanktion gibt. Wie soll das mit den Ganztagsschulen funktionieren, wenn weder die Lehrer noch die Schüler Zeit haben, sich von den Störenfrieden und Mobbern zu erholen? Die Schule kann schwer Einzelbegabungen fördern - oder sie erkennen. Aber die Gesellschaft braucht auch die besonderen Kinder. Bildung ist nicht nur eine Bring- sondern auch eine Holschuld. Es ist für die Schule unmöglich, die Versäumnisse des Elternhauses in der frühen Entwicklung aufzuholen.
Es werden immer nur die Probleme aufgezeigt, aber keiner bietet eine Lösung - oder traut sie sich nicht zu sagen.