Es war in diesen letzten Tagen des Oktober vor 80 Jahren, als sich am 24. 10. 1945 die Vertreter der Gründerstaaten der UNO erstmals versammelten, um die in der UN-Charta beschlossenen Grundsätze für eine zukünftig friedlichere und solidarischere Zusammenarbeit der Nationen in die Tat umzusetzen. Nach den schrecklichen Erfahrungen des Zweiten Weltkriegs sollte das zukünftige Geschehen der Menschheit nie wieder bloß dem Zufall oder irgendwelchen Despoten einzelner Nationen überlassen werden. Es war unter anderem dem US-Präsidenten Franklin D. Roosevelt und dem britischen Premier Winston Churchill zu verdanken, dass die UNO überhaupt gebildet wurde. Bis heute ist diese Organisation unvollkommen und wird auch immer wieder deswegen kritisiert. Aber viel zu wenig Menschen versuchen, sich dafür zu engagieren, diese Organisation mit besseren und umsetzbaren Ideen genügend zu unterstützen. Was die Initiatoren der UNO betrifft, so sei hier nicht unerwähnt, dass mit großer Wahrscheinlichkeit damals auch eine sehr engagierte Frau und einflussreiche Journalistin die Grundsätze der UNO mitbestimmte, nämlich die Gattin des genannten US-Präsidenten, Anna Eleanor Roosevelt, die in der Folge von 1946-1951 Vorsitzende der UN-Menschenrechtskommission wurde. Zumindest war es diese Frau, unter deren Leitung die berühmte "Allgemeine Erklärung der Menschenrechte" am 10. 12. 1948 in der UNO verkündet wurde. Heute ist zu hoffen, dass das idealistische Engagement dieser Journalistin fortgesetzt wird, nachdem das politische Weltgeschehen nicht mehr allein den offiziellen Vertretern von Staaten und Weltmächten überlassen werden kann, die zunehmend fast nur mehr nationalistische und despotische Interessen vertreten. Dazu kommt: Aufgrund der Grenzen eines noch nicht genügend kontrollierten ökonomischen Wachstums einzelner Nationen auf Kosten anderer werden die menschlichen Lebensgrundlagen unseres Planeten immer mehr eingeengt. Im Interesse aller Menschen, Nationen und Generationen bedarf es daher gewisser Ergänzungen in den allgemeinverbindlichen Grundsätzen der UNO, in der Charta und in der genannten Menschenrechtserklärung. Auch wenn manche Erklärungen bisher nie ganz bindend waren, so wirkten sie dennoch. Und je nach Argumentation könnten sie zukünftig vielleicht noch bindender werden! Jedenfalls wäre es den Versuch wert, wenn Journalistinnen und Journalisten, auch jene der SN, die so professionelle Journalist/inn/en besitzen, nach dem Vorbild von Eleanor Roosevelt versuchen würden, in den nächsten Wochen, Monaten oder Jahren, wenigstens bis zum 80. Jahrestag der genannten Menschenrechtserklärung, eine entsprechend neue Erklärung zu schaffen. "Frau" oder "man" müsste das Vorbild von 1948 nur ein wenig ergänzen, wobei frau oder man vielleicht aber auch versuchen müsste, alles kürzer und populärer, etwa in nur circa 10 Grundsätzen, in motivierender, gut merkbarer und solidarisierender Argumentation zusammenzufassen, um möglichst viele Menschen in allen Nationen und pädagogischen Institutionen zu erreichen.