Leserbrief

Gesundheitssystem als Notfallpatient

Vorab möchte ich der Familie, die ihre Mama und Ehefrau auf so tragische Weise durch Umstände verloren hat, mein aufrichtiges Beileid ausdrücken.

Ich war auch Betroffener eines Herzinfarktes. War mit meinem E-Bike circa 30 Minuten vom Stadtzentrum entfernt, in Richtung einer Alm, als ich Symptome eines Herzinfarktes wahrnahm, die sich rasend schnell verschlechterten. Meine Begleitung kontaktierte die Rettungsstelle. Nach 25 Minuten war der Rettungswagen vor Ort und drei Minuten später kreiste der Hubschrauber über mir. Die Notärztin wurde abgeseilt und behandelte mich entsprechend professionell. Es war ein Samstag und die kardiologische Versorgung war in meiner Stadt nicht möglich. So wurde die Entscheidung getroffen, mich nach Schwarzach-St. Veit zu fliegen, wo die Möglichkeit bestand, mich entsprechend zu behandeln, zu operieren.

Um es kurz zu machen: Ich lag nach 65 Minuten nach dem ersten Notruf meiner Begleitung auf dem Operationstisch in Schwarzach-St. Veit, um operiert zu werden. Die Professionalität des gesamten Ärzteteams und die Betreuung sowie die Verpflegung waren nicht zu übertreffen. Die Distanz von meiner Stadt nach Schwarzach-St. Veit (Luftlinie) beträgt 116 Kilometer.

Ohne die bereits bestehende Logistik sowie den Einsatz aller Helfer wäre ich nie in dieser kurzen Zeit auf einem Operationstisch gelandet. Die Rettungskette, die logistische Abfolge sowie die perfekte Erstversorgung hätten nicht besser funktionieren können. Die umgehende Aufnahme in der Klinik in St. Veit war meine Lebensrettung. So macht es mich besonders betroffen, dass die Patientin von Rohrbach dies nicht erfahren durfte.

Werner Tegischer, 9900 Lienz

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