Manfred Perterer analysiert im Leitartikel vom 26. Juni die Arbeit des sogenannten "Ibiza-Untersuchungsausschusses" und die Entwicklung in unserer politischen Landschaft seit dem Ibiza-Skandal. Die Analyse ist sehr gut und trifft den Kern der Sache. Nicht anschließen kann ich mich seiner Meinung, dass der Ausschuss verlängert werden sollte. Was vor allem die Vertreter der Opposition bisher im Ausschuss aufgeführt haben, führt eine solche, an und für sich sehr sinnvolle Einrichtung des Parlaments ad absurdum. Bis jetzt wurde eigentlich hauptsächlich daran gearbeitet sich an der Kanzlerpartei für die Nicht-mehr-Regierungsbeteiligung zu rächen, der lachende Dritte ist die FPÖ, deren einstige Spitze den Skandal erst verursacht hat. Dass der Ausschuss die Chats von Strache bisher nicht gesehen und behandelt hat liegt wohl an der WKStA, die diese noch nicht ausgewertet und weitergeleitet zu haben scheint. Auch hier gab es ja wichtigere Anliegen wie das, sich unangenehme Vorgesetzte vom Hals zu schaffen. Vielleicht bringt ja der Herbst einen neuen Ausschuss, der sich tatsächlich mit zweifellos bestehenden Fehlentwicklungen beschäftigt und nicht Wahlkampf betreibt.