Herr Koller, Ihren Untertitel zum Leitartikel vom 21. Mai unterstütze ich voll: "Österreich sollte endlich ernsthafte Neutralitätspolitik betreiben". In den letzten 30 Jahren gab es da fast nur Pannen (Israel-Fahne, NATO-Kooperationen, Bundesheer schützt Trapp-Museum in Vermont, Stellungnahmen zum Ukrainekrieg) oder nichts.
Sie haben unterschlagen, dass dies unter Kreisky anders war, der sagte: "Eine gute Außenpolitik sei die beste Sicherheitspolitik". Das sei dem Außenminister empfohlen. Wie wäre es, wenn der angekündigte "Neutralitätsfonds" für eine Verstärkung der diplomatischen Aktivität des Außenministeriums für friedensstiftende Diplomatie eingesetzt würde? Zum Beispiel kündigt das aktuelle Regierungsabkommen die Schaffung eines Zivilen Friedensdienstes unter der Leitung des Außenministeriums an, der zur aktiven Neutralität beitragen würde. Wo bleibt diese Initiative?