Zum Leitartikel "Was bleibt, ist ein Schaden für die Demokratie" (SN, 7. Juni):
So verständlich es ist, dass die SPÖ so schnell wie möglich zum Tagesgeschäft übergehen möchte, so sehr ist Andreas Koller recht zu geben, der in seinem Leitartikel einige gravierende Punkte anführt, die dazu führen dass "ein Schaden für die Demokratie bleibt".
Dann sind da noch die Spekulationen, dass es neben der Unfähigkeit des Apparates, auch noch Manipulationen gegeben haben könnte. Diese aber sind auszuschließen, denn dann müsste sich in den letzten Wochen schon jemand im roten Umfeld als Denker und Leitender herauskristallisiert haben.
War aber nicht. Dennoch hat das Wahlchaos auch eine gute Seite. In der Kritik über die Zustände in und die Abläufe rund um die SPÖ geht fast unter, dass nun doch 600 Funktionäre die Abstimmung von 100.000 Mitgliedern einfach gekübelt haben. Zählt man nun noch hinzu, wie undurchsichtig die Delegierten-Auswahl gelaufen ist, kann man erahnen, wie nahe diese Partei an der Demokratur liegt. Das gilt gerade auch deshalb, weil Babler jetzt verkündete, das künftig die Parteibasis die wichtigen Entscheidungen absegnen würde. Dass er unter Missachtung dessen an die Spitze der SPÖ gespült wurde, scheint dabei nicht zu stören.