Leserbrief

Kleiner Finger, ganze Hand

Oder wenn der Damm Risse bekommt - Bauen im Grünbereich und typisch österreichische Lösungen:

Aufmerksam habe ich als Weinviertlerin die Berichterstattung ("Traumlage im Grünland: Eigentümer will Umnutzung" im SN-Lokalteil vom 12. Juli 2023) und auch schon die ersten Lesermeinungen zum Wohnhaus im Grünbereich in der Gemeinde Hof gelesen. Als eine, die öfters und sehr gerne in Fuschl Urlaub macht und wandernder - und genießender Weise - den wunderschönen See umrundet, wunderte ich mich jedes Mal, wie es denn sein kann, dass plötzlich immer mehr ausgebaute Wohnhäuser in diesem Grünbereich ihren Platz finden.
Es ist dabei ganz egal, welche Partei dagegen und welche Partei unterstützend derartige "Ausnahmen" gestattet: Es ist schlichtweg insgesamt und überparteilich abzulehnen. Haben wir denn noch immer nicht begriffen, dass unser aller Natur auf dem Spiel steht? Es gibt dazu Gesetze, die werden ständig zu umgehen versucht. Und wenn ein Wohnbau genehmigt wird, dann sind der zweite und dritte auch nicht mehr weit. Was denken wir uns eigentlich dabei? Wohin soll das führen?
Somit ist meine Meinung klar: Es war schon der Erweiterungsbau nicht in Ordnung, der jetzt reklamierte Begriff "Umnutzung" statt "Umwidmung" ist in diesem Zusammenhang blanker Hohn ob dieser Tatsache. Das Gebäude steht rechtswidrig im Grünbereich und gehört von daher wieder abgerissen. So unerfreulich das für die Besitzer auch ist, die Lage ist in meinen Augen klar und eindeutig. Das sollte nicht typisch österreichisch umzudeuten versucht werden.

Karin Hnuta, 2020 Hollabrunn

Aufgerufen am 26.10.2025 um 10:14 auf https://www.sn.at/leserforum/leserbrief/kleiner-finger-ganze-hand-142101433

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