"Die nächste Regierung wird die sein, die die Weichen stellt." So beendet Hilde Mayer ihren Kommentar mit dem Titel "Klima als Wahlkampfschlage" in den SN vom 18. September 2024.
Aber ist das tatsächlich so? Angesichts der Hochwasserkatastrophe der letzten Tage im Osten unseres Landes scheint die Dringlichkeit einer Auseinandersetzung mit den Folgen der von uns Menschen mit verursachten globalen Erwärmung augenscheinlich. Aber gerade jetzt sendet Brüssel Signale, dass die Umweltagenda zurückstehen muss hinter den Notwendigkeiten von Wettbewerbsfähigkeit und Wohlstandsbewahrung. Wenn es selbst hier nicht gelingt, wo man ein hohes Maß an Expertise erwarten kann, eine positive Vision von Umweltschutz, eine konstruktive Antwort auf die globale Entwicklung des Klimas betreffend, eine eigentlich als notwendig erkannte Weichenstellung anzustoßen, dann ist das schlichtweg eine Bankrotterklärung. Dann wird das Feld weiter bereitet für Populisten, die die Klimakrise leugnen, die den Menschen vermitteln, dass ein "Weiter so" möglich ist, dass - um auf Österreich zu sprechen zu kommen - wir in unserem Land in der Lage sind, alle Probleme eigenständig zu lösen, wenn die Regierenden mit den nötigen Machtinstrumenten ausgestattet sind. So gesehen kann ich Frau Mayer nur beipflichten: "Die nächste Regierung wird die sein, die die Weichen stellt." Und das nicht nur in Hinsicht auf unsere Antwort auf die offensichtliche, besorgniserregende Entwicklung des globalen Klimas.