Die Klimakrise ist das existenzielle Problem der Menschheit. Das sagen uns alle internationalen Studien und Prognosen, das sagt die Wissenschaft rund um den Globus. Die öffentliche Debatte scheinen freilich jene zu dominieren, die jede Dringlichkeit leugnen, das Problem negieren oder verharmlosen, mit einer Politik des Kopf-in-den-Sand-Steckens. Dies in Zeiten immer neuer Hitzerekorde, immer mehr Hitzetoter, ausgetrockneter Flüsse, verheerender Waldbrände, sterbender Gletscher. Und tropischer 30 Grad im Mittelmeer samt Algenschleim und Qualleninvasion. Es ist nur eine kleine Auswahl unübersehbarer Alarmzeichen.
Und bei uns in Österreich? Nahezu täglich extreme Unwetter, Murenabgänge, Felsstürze, Tropennächte, faustgroße Hagelkörner, Überschwemmungen, Millionenschäden in der Landwirtschaft. Es ist offenbar immer noch zu wenig, um große Teile von Politik und Bevölkerung wachzurütteln. Solange die Katastrophe nicht unmittelbar vor der eigenen Haustür passiert ... Dazu passt, dass laut Umfrage (SN vom 27. 7. 2024) nur noch schlappe 14 Prozent den Klimaschutz als wichtigstes Thema betrachten, was sich auch in der Parteienpräferenz niederschlägt. An der Spitze liegt wenig überraschend das Thema Migration. Was das mit dem Klima zu tun hat? Nun, wenn sich Millionen von Klimaflüchtlingen auf den Weg machen, haben wir ja vielleicht schon eine "Festung Österreich"…
Im Übrigen ist Österreich ja doch ein "Autoland". Das Aus für den Verbrennermotor wird infrage gestellt, neue Straßen werden geplant, ein Tempolimit von 100 km/h auf Autobahnen wird als "ideologisch" diffamiert, das klimaschädliche Pendlerpauschale bleibt unangetastet, der Flächenfraß geht munter weiter. Die Hoffnung auf eine Trendwende ist klein, stirbt aber bekanntlich zuletzt.