Die Bundeshauptstadt mit 2 Millionen Einwohnern liegt im Herzen von Niederösterreich (1,8 Millionen Einwohner). Während Wien über 40 Krankenanstalten mit knapp 7.000 Ärzten betreibt, sind es im umgebenden Bundesland "nur" 27 Kliniken mit 4.200 Medizinern. Einige dieser kleinen Niederösterreichischen Spitäler stehen vor dem Dichtmachen. Hochspezialisierte oder rein private Einheiten gibt es seit jeher nur in der Bundeshauptstadt. Das AKH Wien allein beschäftigt 1.600 Ärzte. Zwischen diesen beiden Bundesländern eine medizinische Trennlinie zu ziehen, entspricht dem krankhaften Zwang alles in zwei Parteiblöcke aufzuteilen, gegenseitiges Misstrauen inklusive. In Sachen Gastpatienten blickt das "Rote Wien" seit jeher geringschätzend auf das ÖVP-Kernland Niederösterreich hinab. Dem Wiener Stadtrat Peter Hacker (SPÖ) sei ins Stammbuch geschrieben: Die gesundheitspolitische Bundesländertrennung zwischen Wien und NÖ ist nicht zukunftsfähig.