Leserbrief

Lange Regierungsbildung

Mir geht es um die Rolle der Industriellenvereinigung bei der Regierungsbildung. Deren Generalsekretär Mag. Neumayer hat kürzlich eine rasche Regierungsbildung gefordert. Ausgerechnet die Industriellenvereinigung, die doch Bundeskanzler Nehammer erfolgreich über die Klinge springen ließ und somit einer der Hauptverursacher für die lange Zeit der Regierungssuche war. Dies ist vielfach belegt, zum Beispiel durch den ehemaligen Finanzstaatssekretär und Wirtschaftsminister Dr. Johannes Ditz ("ZiB 2" vom 14. Februar 2025) oder auch durch Herrn Wiens (SN vom 22. Februar 2025). Sie hätte die Orbánisierung Österreichs mit allen dortigen Zuständen unter einem Bundeskanzler Kickl in Kauf genommen. Wie man sich strategisch so täuschen kann, ist mir völlig unverständlich. Es wirft jedenfalls ein verheerendes Licht auf diese Interessenvertretung. Also, Herr Mag. Neumayer, jetzt ist es nach einem abgewandelten Zitat von John F. Kennedy Zeit, dass sich die Vertreter der Industrie nicht fragen, was Österreich für die Industrie tun kann, sondern was die Industrie für Österreich tun kann!

Dipl.-Ing. Herbert Graffer, 5082 Grödig

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