Leserbrief

Leistbares Wohnen oder Grünland - eine Frage der Güterabwägung

Steigen Sie auf den Gaisberg. Unter Ihnen liegt die Stadt, inmitten von Grün. Sie ist wunderschön. An die 60 Prozent des Stadtgebiets sind nicht verbaut. Man kann sich nicht vorstellen, dass es kaum noch Baugründe gibt, auf denen Gemeindebauten mit leistbaren Mietwohnungen errichtet werden können. Wie kann das sein?

Das liegt an der Grünlanddeklaration. Als diese beschlossen wurde, gab es eine Wohnungsnot dieses Ausmaßes nicht. Die Grünlanddeklaration machte deshalb Sinn. Seitdem hat sich die Situation verändert. Junge Familien sind gezwungen, in ferne Umlandgemeinden, oft bis nach Oberösterreich auszuwandern, weil sie hier keine Bleibe finden.

Für mich stellt sich die Frage der Güterabwägung. Was ist wichtiger: 60 Prozent Grünland oder leistbares Wohnen für die Bevölkerung?

Die Grünlanddeklaration ist eine heilige Kuh. Wenn man der Stadt und der Bevölkerung eine Zukunft schenken will, muss man diese heilige Kuh schlachten. Dazu braucht es bei dem verkrusteten Bürgertum, zu dem auch ich gehöre, und der ängstlichen Politik Mut.

Springen wir gemeinsam über den eigenen Schatten!


Norman Dick, 5020 Salzburg

Aufgerufen am 14.09.2025 um 10:47 auf https://www.sn.at/leserforum/leserbrief/leistbares-wohnen-gruenland-frage-gueterabwaegung-175304272

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