Leserbrief

Mathematik als Wahlfach

Die Matura ist für viele Jugendliche ein wichtiger Meilenstein, zugleich aber auch eine Quelle großer Belastung. Besonders das Pflichtfach Mathematik stellt für zahlreiche Schülerinnen und Schüler eine große Hürde dar. Dabei fällt auf: Viele junge Menschen verfügen über besondere Begabungen in Sprachen, kreativen oder sozialen Fächern, tun sich aber mit Mathematik schwer. Trotzdem ist dieses Fach verpflichtend, und das, obwohl die Jugendlichen bereits zwölf Jahre lang Mathematikunterricht hinter sich haben. Für viele bedeutet das monatelanges Lernen, oft begleitet von teuren Nachhilfestunden. Das ist nicht nur eine finanzielle Belastung für Familien, sondern auch eine psychische für die Schülerinnen und Schüler selbst. Wer kein natürliches Verständnis für mathematische Denkweisen mitbringt, empfindet die Maturaaufgaben nicht selten als lebensfern und frustrierend. Muss das wirklich sein? Wäre es nicht an der Zeit, Mathematik als Maturafach freiwillig zu gestalten, ein Wahlfach für jene, die darin ihre Stärken sehen? Damit würde man einer Vielfalt von Talenten gerecht werden und den immer stärker werdenden psychischen Druck auf junge Menschen entschärfen. Das Leben stellt genug Anforderungen, wir sollten jungen Menschen nicht noch zusätzliche Hürden auferlegen, wo es nicht nötig ist.

Willi Lebesmühlbacher, 5020 Salzburg

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