Leserbrief

Meine Gedanken zur Gesundheitshotline

Sehr geehrte Frau Mayer! Danke für Ihren Artikel zur Gesundheitshotline 1450 (SN, 1. Juli 2025). Politiker theoretisieren lange herum, als Apotheker möchte ich meine praktischen Erfahrungen beitragen. Berufsbedingt hatte ich schon oft mit 1450 Kontakt, zusammenfassend kann man sagen: Am anderen Ende der Leitung sitzen wenig kompetente Telefonisten. Ich hatte noch selten positive Erfahrungen mit irgendeiner Hotline, möchte man seine Gesundheit so einem Service anvertrauen? Geplant ist zukünftig der Einsatz von speziell geschulten Gesundheitslotsen. Ich bin schon gespannt, wo man diese herzaubern möchte. Das sind nämlich speziell geschulte Personen, die der Bevölkerung das österreichische Gesundheitssystem näherbringen sollen - insbesondere im Hinblick darauf, mit welchen Symptomen sie welchen Arzt und welche Einrichtung aufsuchen sollen. Diese erwähnten Personen gibt es aber schon seit ewig, sie heißen Apotheker: Man kann ohne Termin kommen, sich gratis auch eine halbe Stunde beraten und dann zum Arzt, ins Spital etc. schicken lassen. Oder es werden einem alte Hausmittel erklärt oder was halt sonst in der Medikamentenlade zu Hause zu finden ist. Tagsüber in 1400 "Außenstellen", nachts noch immer an die 300. Auch in Ihrem Artikel ist das keine Erwähnung wert, was sehr schade ist. Aber wahrscheinlich: Was nix kostet, ist halt auch nix wert, wie man sieht. Sonst würde das mehr Beachtung finden. Schön langsam frage ich mich, wieso mein Berufsstand von Politik und Medien so "geschnitten" wird, nur wenn Feuer am Dach ist wie in der Pandemiezeit, dann ist man schon sehr froh, dass es uns noch gibt.

Mag. Alexander Rizy (Apotheker), 4070 Eferding

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