Im Leserbrief von Hr. Lettner (SN 1. Oktober) wird ein Vorschlag zur Budgetsanierung gemacht. Über die Verringerung der Anzahl der 183 Nationalratsabgeordneten kann man gerne diskutieren, aber welche Einsparungen ergeben sich, wenn man, wie angeführt, die Anzahl um zum Beispiel 30 Abgeordnete verringert? Ein Nationalratsabgeordneter verdient monatlich
10.351 Euro. Mit Steuern und Spesen belaufen sich die Kosten für den Staat auf ca. 200.000 Euro pro Jahr. Für 30 Abgeordnete ergibt das ca. 6 Millionen Euro pro Jahr. Damit können wir das Budget nicht sanieren.
Ein Artikel in der Salzburg-Beilage vom 2. Oktober: "Eine Frau, die nicht will, dass Essen im Müll landet". Die Privathaushalte entsorgen 420.000 Tonnen vermeidbare Lebensmittelabfälle, das sind ca. 100 kg pro Haushalt und Jahr. Nimmt man dafür als Preisbasis im Wesentlichen nur Grundnahrungsmittel wie Brot, Gemüse und Obst, so kostet ein Kilo Lebensmittel ca. 8 Euro. Bei 4,1 Mill. Haushalten in Österreich ergibt das die beachtliche Summe von 3,28 Milliarden Euro. Natürlich hat diese Summe nicht direkt mit der Budgetsanierung zu tun, aber ich möchte damit ersichtlich machen, welche "Sparmaßnahmen" welche finanziellen Auswirkungen haben. Ein besser geplanter Lebensmitteleinkauf würde Abfälle verringern, und geringe Einschränkungen im persönlichen Konsum wären sicherlich verkraftbar. Damit wären auch Gehaltserhöhungen unter der Inflationsrate verkraftbar. Aber das Wort "Einschränkung" ist für viele Menschen ein Unwort.