Leserbrief

Mit dem S-Link wird der Platz im Zentralraum besser genutzt

Der S-Link ist die derzeit einzige Chance, den beschränkten Platz auf der Oberfläche im Salzburger Zentralraum besser zu nutzen und den Verkehr zu entflechten. Die Möglichkeit einer autofreien (autoreduzierten) Innenstadt mit mehr Platz für die Fußgänger und andere mittelmäßig motorisierte Verkehrsteilnehmer wurde durch die Verhinderung der Mönchsberggarage mit "grünen" Argumenten und die Verhinderung eines Kapuzinerbergtunnels von der Voglweider Straße bis zum Rehrlplatz mit einer Parkgarage für Reisebusse und Ausgang zur Imbergstraße durch verfehlte Baumaßnahmen genommen.

Wenn die Stadt und das Land zusammen eine Ebene tiefer unter dem täglich stauenden Verkehr eine schnelle und leistungsfähige Verbindung einmal von Nord nach Süd durch das Nadelöhr zwischen den Stadtbergen schafft, mit Zustiegen alle 1000 bis 1500 Meter, dann ist der erste Schritt zu einem zukunftstauglichen Ausbau des öffentlichen Verkehrs getan. In Folge wird das Angebot der oberirdisch fahrenden Obusse entwirrt.

Der Linienplan der Obusse ist nach Jahrzehnten der Fehlplanung der damaligen Bürgermeister und anderer Verantwortlicher eher ein Teller Spaghetti als eine durchdachte Lösung.

Jeder Obus hat nach der Errichtung des S-Link eine S-Link-Haltestelle als Anfangs- und Endpunkt seiner Runde, denn die Fahrt mit dem S-Link von Nonntal bis zum Bahnhof dauert unterirdisch vier Minuten mit einem Zwischenstopp bei 300 Plätzen und oberirdisch bis zu 20 Minuten in einem überfüllten Obus mit neun Stopps und nur 55 Sitzplätze. Dass dann viele verschiedene Linien die gleiche Strecke fahren, verringert das Verkehrsaufkommen auch nicht. Der weitere Ausbau nach Osten und Westen ist nach der Steigerung der Akzeptanz des ÖPNV nur mehr eine Frage der Zeit.

Ein autofreies Zermatt oder Tepuka in Tuvalu werden wir in Salzburg auf Grund der geographischen und orographischen Gegebenheiten und der Bevölkerungsdichte und auch der Träumereien der unterschiedlichen Fortbewegungsenthusiasten nicht schaffen.

Ich rate jedem Gegner des S-Link, Städte mit einer ausgebauten U-Bahn zu besuchen und deren Entstehungsgeschichte und deren aktuelle Akzeptanz zu erforschen. Nach dieser Studienreise (für zweifelnde Politiker geht das auch mit Steuergeldern) diskutiere ich mit jedem gerne sachlich und fachlich fundiert und ohne "Ja, aber"-Argumenten über eine vorausschauende Verkehrslösung im Salzburger Zentralraum. Und bei einer Volksabstimmung ist die Gesamtzahl der wahlberechtigten Bürger als Messlatte zu nehmen, da die Nichtabstimmer grundsätzlich mit der politischen Vorgabe zufrieden sind. 20.000 Nein-Stimmen zu 145.000 Stimmberechtigten zeigen ein klares Verhältnis zu (oben Zeile 2) den "normal" empfindenden Stimmberechtigten.

Gernot Schwarzenberger, 5020 Salzburg

Aufgerufen am 09.10.2025 um 05:01 auf https://www.sn.at/leserforum/leserbrief/mit-dem-s-link-wird-der-platz-im-zentralraum-besser-genutzt-142366609

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