Brief an die SN zum Artikel "Die Zukunft an der Urne" (SN, 15. 6. 2024):
Ich behaupte, ohne uns Nichtösterreicher, als Wähler der EU-Wahl, wäre das Abschneiden der FPÖ (Österreich zuerst!) noch höher ausgefallen.
Ich schätze mein Heimatland und habe hier meinen Lebensmittelpunkt. Außerdem schlägt mein Herz, als ehemaliger "Wanderarbeiter" für Europa. Für die Zukunft wünsche ich mir stabile Verhältnisse und eine weitere Angleichung der sozialen Systeme. Die Freizügigkeit, in anderen Ländern zu arbeiten, ist viel wert und in Bezug auf Völkerverständigung, Frieden und dem Wohlstand in Europa beneiden uns andere, welche sich abschotten. Hier geht es vom Erntehelfer bis zum Wissenschaftler, welche zum Wohlstand in Österreich beitragen. (Zukunft: europäisches Arbeitsamt für den Arbeitskräfte Bedarf in Mangelberufen.) Ich fordere ein allgemeines Wahlrecht, ab mindestens zwei Jahren Daueraufenthalt und einer Kenntnisprüfung über Österreich (Vorschlag im Artikel von Frau Stainer-Hämmerle). Auch zieht der Politologe Reinhard Heinisch die richtigen Schlüsse in Bezug auf die Bundeswahl. Für eine Demokratie ist es erschreckend, wenn, wie am Beispiel Wien, 500.000 Menschen bei diesen Wahlen ausgeschlossen sind. Dies führt zu einem nicht Zugehörigkeitsgefühl und spaltet die Gesellschaft. Eine weitere, ich meine berechtigte Sorge, ist die Alterspyramide der Gesellschaft. Hier erinnere ich an die Abstimmung über das Bundesheer, wo sehr viel Ängste bei der älteren Bevölkerung gestreut wurden (zum Beispiel: Bleibt der Zivi uns erhalten?). Als richtigen Schritt sehe ich den Ausbau der Jugendbezirksparlamente. Und auf Gemeindeebene wäre eine höhere Gewichtung für Familien mit Kindern positiv. Dass ich in meiner Gemeinde wählen darf, rechne ich hoch an. Zur Vorbereitung der Ausweitung des Wahlrechts gehört meiner Meinung nach auch politische Bildung für zugewanderte Menschen, welche teilweise aus diktatorischen Ländern zu uns kommen. Du, mein liebes Österreich hast die Wahl! Gehe mit mutigen Schritten in die Zukunft. Denke an den weisen Spruch von Michael Gorbatschow, der so ähnlich gesagt hatte: ""er zu spät kommt, den bestraft das Leben".