Leserbrief

Neujahrswunsch 2025: Stoppt den teuren Verkehrsstau

Zwei Tage nach der Gemeinderatswahl am 12. März 2024 vertrat Bürgermeister Auinger in einem Telefonat mit einem Bewohner der Stadt Salzburg noch die Auffassung, dass für das "Funktionieren der Messebahn", die er selbst vorgeschlagen hatte, diese "auf jeden Fall bis zum Mirabellplatz geführt werden müsse".

Seine danach im SN-Interview vom 12. August zitierte Aussage, "die Nord-Süd-Verbindung mit Linie 3 und 8 funktioniert, bis zum Bahnhof gibt es außer bei der Nonntaler Brücke eine durchgängige Fahrspur", war falsch. Und niemand widersprach ihm.

Im Informationsbuch der Stadt Salzburg für die Volksbefragung vom 10. November wurden die Bürger/-innen im Kapitel "Alternativplan folgt nach der Abstimmung" auf Seite 20 darüber informiert, dass das "das Projekt Messebahn" jedenfalls weiter zu verfolgen ist".

Dies bestätigte Verkehrsstadträtin Schiester in einem Interview in den "Stadt-Nachrichten" vom 21. November auf Seite 4. Auf die Frage, ob die Stiegl- und Messebahn noch ein Thema sei, antwortete sie: "Mein Zugang ist, alles zu prüfen und nichts auszuschließen".

Nach der Bürgerbefragung informierte Herr Auinger am 3. Dezember 2024 die Repräsentanten von "Dafür", dass er überhaupt keinerlei neue Schienen für den ÖPNV in der Stadt haben will.

Am 21. Dezember war im SN-Lokalteil auf Seite 2 zu lesen: Trotz vielen Gegensätzen gibt es " . . . bei allen Unterschieden zwischen den Parteien aber Konsens, vor allem beim Verkehr mit einem klaren Bekenntnis gegen das Stauproblem vorzugehen"! Aber bitte mit welchem Plan, der als Alternative zum S-Link immer noch fehlt?

In den SN vom 28. 12. 2024 werden die staugeplagten Bürger/-innen lapidar vom Finale informiert: "So passiert es gerade, dass nun auch eine vom Bürgermeister einst selbst gepriesene Schienenverbindung vom Messezentrum in die Stadt keine Chance mehr auf Umsetzung hat."

Der nächste Gesamtverkehrsplan für die Stadt soll, so berichteten die "Stadt-Nachrichten" am 21. 11. 2024, erst 2027 fertig sein. Das ist angesichts der schon jetzt 162.000 täglichen Aus- und Einpendler eine Zumutung und viel zu spät!

Es ergeht daher der Appell an Herrn BM Auinger, Frau Schiester und Herrn Verkehrslandesrat Schnöll, den zukünftigen Landeshauptmann, über ihre politischen Schatten zu springen, einmal die vorhandenen Bahntrassen über die politischen Gremien zu sichern und rasch gemeinsam zu prüfen, welche Verkehrslösung genügend Kapazitäten für eine Verdoppelung des Modal-Split von 15% auf über 30%, so wie in Wien und Zürich, garantiert. Denn ohne Erreichen dieses Zieles ist dem Stau nicht beizukommen. Das ist mit einer Computersimulation der Daten der Verkehrsströme in kurzer Zeit möglich.

Am raschen Erfolg der entstauenden Maßnahmen, der Verbesserung des ÖPNV, werden viele Wähler/-innen die Politiker/-innen beim nächsten Wahlgang messen und ihr Kreuzerl bei denen setzen, die in ihrer Verantwortung die zukünftige Mobilität im Kontext mit dem Klimaschutz wirklich verbessert haben.


Dr. Dietmar Golth, Obmann PRO Regionalstadtbahn Salzburg

Aufgerufen am 30.09.2025 um 06:11 auf https://www.sn.at/leserforum/leserbrief/neujahrswunsch-stoppt-verkehrsstau-170899687

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