Leserbrief

Obusfahren im gehobenen Alter

Vorerst möchte ich meine Anerkennung den Fahrern und Fahrerinnen ausdrücken. Multitasking ist gefragt: Verkehr beachten, Fehler von Autofahrern ausgleichen, Fahrkarten verkaufen, Fragen von Touristen beantworten, aussteigen, um einem Rollstuhlfahrer oder Behinderten das Auffahren zu ermöglichen, Fahrzeiten möglichst einhalten und sicher noch vieles mehr.

Ich habe mein Auto verkauft, habe drei Linien unmittelbar in meiner Nähe. Ich benutze also jetzt die sehr schlecht gefederten "Obus-Ungetüme". Einsteigen über eine mehr oder weniger hohe Stufe, Aussteigen erfordert manchmal Übung im Weitsprung (z. B. Mönchsbergaufzug) oder wenn die Bucht schon von einem anderen Obus besetzt ist.

Zu Stoßzeiten steckt er im Stau. Immer um die Mittagszeit, auch um 16 und 18 Uhr. Wenn Freifahrt gewährt wird, ist der Obus gesteckt voll. Würde man die Zahl der Busse vermehren, sie stünden sich im Wege, so wie jetzt schon auf manchen innerstädtischen Plätzen oder am Bahnhof. Neulich ging nichts mehr. Samstag, Sonntag fährt man nur drei Mal in der Stunde. Habe ich es eilig, muss ich ein Taxi nehmen.

Die Bevölkerungspyramide weitet sich nach oben und nicht jeder bleibt körperlich fit. Es gab schon Verletzungen. Vom Gaisberg aus sieht man, wie die Stadt ins Umland hinausgreift.

Was außerdem ungut auffällt, die Haltestellen in der Stadt sind mit Zigarettenkippen übersät. Es gäbe Abfallbehälter, die sind zwar vorhanden, aber unscheinbar, und man müsste sie entdecken.

Schade, der Beginn einer Zukunftslösung wurde von der "Bevölkerung" abgelehnt.


Erna Mair, 5020 Salzburg

Aufgerufen am 25.09.2025 um 12:18 auf https://www.sn.at/leserforum/leserbrief/obusfahren-alter-174683998

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