Leserbrief

Öffentlicher Verkehr nicht für alle?

Der öffentliche Nahverkehr hat es in Salzburg per se schon schwer, obwohl er die Lösung für unsere Verkehrsprobleme in der Stadt sein sollte. Aber öffentlich bedeutet in Salzburg offensichtlich nicht "für alle".

Ich durfte meinen Sohn, acht Jahre alt, zu einem Theaterausflug begleiten. Den Lehrerinnen der Volksschule Aigen sei an dieser Stelle gedankt für ihre Motivation, solche Ausflüge zu organisieren. Die Anreise in die Stadt sollte mit der Obuslinie 7 stattfinden. Karten für Kinder und Lehrpersonal wurden im Vorfeld besorgt. Um die Busse nicht mit Kindern zu "überlasten", sind die Klassen gestaffelt an der Bushaltestelle gestartet.

Nur die Busfahrer der Linie 7 sehen zahlende Kinder offensichtlich nicht gerne im Bus. Insgesamt haben uns an der Bushaltestelle zwei leere Busse stehen gelassen. Die Gründe dafür sind mir nicht bekannt. Schlussendlich konnten wir in den dritten Bus einsteigen.

Ja, ein Bus voller Schulkinder ist laut. Aber wie die Kinder und das Lehrpersonal sowohl vom Busfahrer, der uns ja wenigstens mitgenommen hat, als auch von anderen Fahrgästen behandelt worden sind, ist keiner Beschreibung würdig.

Wenn wir den "Kleinsten" unserer Gesellschaft, damit unserer Zukunft, so wenig
entgegenkommen und so we-nig Verständnis zeigen, sollte uns das zu denken geben. Die Salzburg AG als Busbetreiber muss ihre Einstellung zur Beförderung von Kindern überdenken, denn öffentlich kann nicht "nur für Erwachsene" bedeuten.

Überspitzt formuliert hat man aktuell das Gefühl: jubelnde Fußballfans gerne, Kinder bitte nicht.

Thomas Kunit, 5020 Salzburg

Aufgerufen am 13.10.2025 um 12:51 auf https://www.sn.at/leserforum/leserbrief/oeffentlicher-verkehr-177987052

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