Keine Frage: Dass Religion und Staat klar zu trennen sind, ist eine zentrale Erkenntnis der letzten Jahrhunderte. Kann es aber sein, dass gerade deswegen Religionen mittlerweile die Zeichen der Zeit besser erkennen können als Regierungen? Ich zitiere aus "Laudate Deum" von Papst Franziskus:
"Mit der Zeit wird mir klar, dass wir nicht genügend reagieren, während die Welt, die uns umgibt, zerbröckelt und vielleicht vor einem tiefen Einschnitt steht ... Wie sehr man auch versuchen mag, sie zu leugnen, zu verstecken, zu verhehlen oder zu relativieren, die Anzeichen des Klimawandels sind da und treten immer deutlicher hervor ... Die Wirklichkeit ist, dass ein kleiner Prozentsatz der Reichsten auf der Erde die Umwelt mehr verschmutzt als die ärmsten 50 Prozent der gesamten Weltbevölkerung ... Hören wir endlich auf mit dem unverantwortlichen Spott, der dieses Thema als etwas bloß Ökologisches, "Grünes", Romantisches darstellt, das oft von wirtschaftlichen Interessen ins Lächerliche gezogen wird ... Gott hat uns mit allen seinen Geschöpfen verbunden. Nichts soll uns darüber hinwegtäuschen, dass die ganze Welt eine "Kontaktzone" ist." "Laudate Deum": Die zehn Kernsätze - Vatican News (15. 5. 2024)
Zumindest alle Katholikinnen und Katholiken sind aufgerufen, sich nicht entmutigen zu lassen, ihr ökologisches und soziales Engagement öffentlich sichtbar zu machen und entsprechende Politik auch von den Parteien ihrer Wahl einzufordern.