Leserbrief

Parteipolitik bremst Gesundheitsreform

Landeshauptfrau Mag. Karoline Edtstadler hat Verbesserungsideen für das Gesundheitssystem dargelegt, die alle, die sich mit dieser Thematik befassen, seit Jahrzehnten kennen, die aber politisch nie umgesetzt wurden. Dies zum Leidwesen der Steuerzahler - und wie internationale Studien beweisen, würde eine bessere Organisation auch der Gesundheit der Patienten zugutekommen.

Warum wurde nie eine grundlegende Neuorganisation angegangen mit dem Ziel, vom teuren Selbstbedienungsladen zu einem geordneten und zielgerechten Zugang zu kommen?
Es sind nicht nur die von der Landeshauptfrau dargelegten Organisationsstrukturen, sondern die Parteipolitik, die im Hintergrund die Fäden zieht.

Die Spitalserhalter sind politisch eingefärbt und ein wichtiges machtpolitisches Instrument. Das richtige Parteibuch oder der richtige Parteiverein verhilft dazu, einen Posten leichter zu bekommen.

Die parteipolitischen Machtgelüste sind mit ein bedeutender Grund, warum das Gesundheitssystem seit Jahrzehnten so spitalslastig ist. Denn der niedergelassene Bereich, die Hausärzte und die Fachärzte, lassen sich parteipolitisch nicht vereinnahmen, daher bestand kein besonderes Interesse, diesen Bereich so auszubauen, wie dies erfolgreich in anderen Ländern (Niederlande, Dänemark) schon längst geschehen ist.

Damit eine dringend notwendige tiefgreifende Gesundheitsreform gelingen kann, muss unter anderem das Gesundheitssystem von den Parteifarben befreit werden und zu einem parteipolitisch neutralen Gebiet erklärt werden.

Dr. med. Franz Burghuber, 4150 Rohrbach-Berg

Aufgerufen am 22.10.2025 um 01:24 auf https://www.sn.at/leserforum/leserbrief/parteipolitik-gesundheitsreform-186326104

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