Die Pensionen sollen inflationsangepasst um knapp zehn Prozent steigen. Passiert dies für alle gleich, ist das weder gerecht noch volkswirtschaftlich sinnvoll. Die Prozentfalle schlägt zu. Ein Beispiel: Wenn jemand eine Monatspension von beispielsweise 5000 Euro bezieht, dann hatte diese Person ein gutes Einkommen und wohl einiges Vermögen angehäuft. Kommen nun zur ohnedies guten Pension die knapp zehn Prozent Erhöhung dazu, dann macht das 500 Euro mehr im Monat aus. Wer nur 1500 Euro Pension bezieht, muss mit 150 Euro mehr das Auslangen finden. Zur niedrigen Pension kommt die niedrige Erhöhung. Das ist doppelt ungerecht. Gestaffelte Pensionserhöhungen nach dem Prinzip "Je höher die Pension, umso niedriger der Inflationsausgleich" sind daher nur fair. Dies gilt übrigens auch für Lohnerhöhungen. Daher ist die Überlegung von Finanzminister Brunner und von SPÖ-Chef Gabler, "Luxuspensionen" nicht die volle Inflationsabgeltung zukommen zulassen (SN, 22. August 2023), sehr sinnvoll und wurde auch in früheren Jahren bereits praktiziert. Niedrigpensionsbeziehende brauchen das Geld wirklich, jene mit hoher Pension laufen Gefahr, mehr davon für ökologisch unerwünschten Überkonsum auszugeben.