Leserbrief

Pflege - wenn der Rotstift das Sagen hat

Sparen ist aktuell, denn das Budget muss saniert werden. Gespart werden muss bei den Jungen, bei den Alten, auch dazwischen und nicht zuletzt im Gesundheitswesen. In Spitälern, bei der Pflege, und vermutlich gibt es auch Leistungskürzungen für Patienten. Die Folge wird sein, dass sich viele überlegen werden, einen derart fordernden, mühsamen und verantwortungsvollen Beruf zu ergreifen. Vielleicht ist auch die Abwanderung in ein anderes Bundesland eine Option. Der gesamten Personalsituation dient das sicher nicht, und auch die Wartelisten für diverse OP werden dadurch nicht kürzer.

Was die Pflege anbelangt, so kann eine solche nicht hoch genug geachtet werden. Das wissen alle, die schon einmal im Krankenhaus in einer misslichen Lage waren. Wofür man als Baby - nämlich eine volle Hose - gelobt wird, geht hier in das Wort "Peinlichkeit" über. Wunden verbinden, diverse Gerüche, das Heben mehr oder weniger schwerer Körper u. v. a. gehören ebenso dazu. All das sollte bei Gehaltskürzungen bedacht werden. Klatschen ist einfach zu wenig, und Hand aufs Herz, generelle Wertschätzung sieht anders aus. Verantwortungsvolle Arbeit, sinnstiftende Tätigkeit braucht faires Einkommen.

Was zusätzlich verstört, ist die Tatsache, dass ein bereits fixiertes, schon ausverhandeltes und beschlossenes Personalpaket einfach - schwuppdiwupp - das Papier nicht wert ist, auf dem alles festgehalten ist. Schau, trau, wem? Es wird immer schwieriger, unserer politischen Elite Glauben zu schenken. Früher nannte man das "Handschlagqualität". Diese war Garant für die verlässliche Einhaltung einer Vereinbarung. Was ist davon geblieben?


Renate Ratzenböck, 5723 Uttendorf

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