Leserbrief

Pflegebedürftige im Stich gelassen

Mithilfe einer dreijährigen EU-Finanzierung konnten auch in Salzburg die Community Nurses ihre Arbeit aufnehmen. Diese Fachkräfte bieten wohnortnah und bedarfsorientiert Beratung für Menschen mit Pflegebedarf und deren Angehörige an. Ein niederschwelliges und erfolgreiches Angebot, damit Menschen trotz Betreuungsbedarf möglichst lange in der eigenen Wohnung bleiben können.

Diese Startfinanzierung der EU endet nun mit Jahresende. Das für Pflege zuständige Land Salzburg müsste einspringen. Soziallandesrat Pewny informiert, dass er sich dazu nicht in der Lage sehe, und verkauft die Kürzung des Budgets auf die Hälfte als Erfolg - es wird ja nicht alles gestrichen und die Gemeinden könnten einspringen.

Diese kurzsichtige Politik lässt pflegebedürftige Menschen und ihre Familien im Stich und gefährdet Selbstbestimmung. Im Einzelfall wird sogar eine Erwachsenenvertretung erforderlich, da die Unterstützung als Alternative fehlt. Wenn Pflege zu Hause nicht mehr fachlich koordiniert wird, wird in vielen Fällen eine Übersiedlung ins Heim mit enormen Folgekosten für das Sozialbudget notwendig sein.

Die ausreichende Finanzierung der Community Nurses muss unbedingt gewährleistet bleiben.


Mag. Norbert Krammer, VertretungsNetz - Erwachsenenvertretung, 5020 Salzburg

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