Leserbrief

Politikverdrossenheit hausgemacht

In Österreich sind die Bürger politikverdrossen, misstrauen Politikern aller Parteien und bewerten deren Arbeit schlecht. Ein ähnliches Bild zeigt sich in Teilen der Justiz. Wie kommt das, zumal ich grundsätzlich allen Beteiligten ehrliches Bemühen gerade in diesen schwierigen Zeiten unterstelle?

Wir haben einen zumeist lösungsorientierten aber eher uncharismatischen Kanzler, oft schlecht beraten und in der Koalitions-Geiselhaft der Grünen, bei denen Frau Gewesler inzwischen ihre ideologischen Extrempositionen problemlos durchsetzen kann (CO² Bepreisung trotz explodierender Energiepreise).

Dann gibt's eine Opposition, die automatisch alles niedermacht, was von der Regierungsbank kommt und auf die Frage nach Gegenvorschlägen meint - Standardzitat Rendi-Wagner - das sei Sache der Regierung…

Und schließlich eine niveaulose, oft untergriffige und sogar menschenverachtende Rhetorik im Parlament und ein Untersuchungsausschuss mit dem einzigen Ziel, die Regierung-Kurz irgendwie anzupatzen mit peinlich aggressiven "Inquisitoren" - und heraus kommt faktisch nichts.

Nicht zu vergessen die zum Teil widerrechtlich erlangten privaten SMS und Mails von Politikern und deren Mitarbeitern, die aus dem Dunstkreis der Justiz kommend zu allererst den oppositionsfreundliche Medien zugespielt werden.

Es verwundert auch, dass die WKSTA - so scheint es - praktisch ausschließlich in Richtung ÖVP ermittelt, obwohl es offenbar auch zahlreiche untersuchungswürdige SMS und Mails bei anderen Parteien gibt.

Das alles bewirkt dieses miese Gefühl der Ohnmacht bei vielen von uns. Die Sorge bleibt, dass es in naher Zukunft einen smarten Rechts- oder Linkspopulisten gibt (wie bereits in anderen Ländern), der die Stimmen der Enttäuschten einfängt - und das nicht zum Wohle unseres Landes.



Mag. Christian Oberhofer, 5072 Siezenheim

Aufgerufen am 10.09.2025 um 09:58 auf https://www.sn.at/leserforum/leserbrief/politikverdrossenheit-hausgemacht-127741153

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