Meine Erfahrung mit der Gesundheitshotline 1450 ist völlig konträr zu den Aussagen im Leserbrief von Mag. Alexander Rizy in den SN vom 5. Juli 2025. Mag sein, dass die Ausgestaltung in den Bundesländern unterschiedlich weit fortgeschritten ist. In Niederösterreich war ich anhand eines konkreten Falls sehr positiv überrascht. Vor etwa zwei Jahren war mein Sohn, der in Graz wohnt, bei uns in Haag in Niederösterreich zu Besuch und erlitt an einem Sonntagvormittag einen extremen Schwindelanfall, der ihn glauben ließ, dem Tod nahe zu sein, wie er es nachträglich beschrieb. Beim Anruf bei 1450 wurde ich nach kurzer Schilderung und Angabe der Adresse sofort zu einer kompetenten Person verbunden, und es wurden alle zu dem Schwindel passenden Symptome abgefragt. Verdacht war Drehschwindel durch Kristalle in einem der Bogengänge im Ohr, aber auch Herzinfarkt und Schlaganfall.
Von 1450 wurden umgehend die Rettung und das nächstliegende Krankenhaus verständigt. Der Rettungswagen war etwa zehn Minuten später vor Ort. Ich kann mir nicht vorstellen, wie der Ablauf ohne 1450 verlaufen wäre. In unserem Bezirk gibt es nur einen sehr sporadischen Sonntagsnotdienst. Hausärzte in mehreren umliegenden Orten versehen abwechselnd diesen Dienst. Ob dabei die Apotheke rasch hätte helfen können, wage ich auch zu bezweifeln. Am heutigen Sonntag, an dem ich den Leserbrief schreibe, gibt es keinen Notdienst. Die nächste offene Apotheke ist etwa acht Kilometer entfernt. Ich bin der Meinung, dass 1450 eine wichtige Funktion erfüllt, aber österreichweit so wie bei uns ausgebaut werden muss.