Leserbrief

Punktesystem bei der Wahl

Herr Dr. Moser beschreibt in seinem Leserbrief "Wie man Parteien erziehen kann" (SN vom 25. Oktober 2024) recht gut das Dilemma, in dem die oder der geneigte Wählende steckt. Sie oder er muss sich positiv für eine Partei entscheiden. Entweder verweigert man sich, indem man zu den Nichtwählern wandert, oder man wählt "Protest", weil man mit keinem der Angebote vollständig zufrieden ist. Statt "positiv" und/oder "negativ" zu wählen, hätte ich einen anderen Vorschlag: Jeder Wählende hat drei Punkte zu vergeben. Vergibt sie oder er alle drei Punkte an eine Partei, wurde diese vollständig gewählt - so wie das Kreuzchen heute. Sie oder er kann aber auch "splitten". Ein Beispiel: Partei A hat im Prinzip meine Zustimmung, Partei B hat aber auch Ideen, denen ich etwas abgewinnen kann. Also gebe ich der Partei A zwei Punkte und der Partei B einen Punkt. Bin ich hingegen der Meinung, dass drei Parteien für mich wählbar sind, gebe ich diesen drei Parteien jeweils einen Punkt. Das Ergebnis sind dann nicht die jeweiligen Stimmen, sondern die Summe der jeweiligen Punkte. Im Zeitalter von Computern dürfte es ein Leichtes sein, die Stimmzettel auszuzählen und im Nachhinein festzustellen, wie viele Bürger jeweils (gewichtet) für die Parteien gestimmt haben - auch wenn die ersten Hochrechnungen dann vielleicht erst eine Stunde später vorliegen würden. Im Übrigen wären dann auch Wählerwanderungen nicht nur zwischen den Parteien, sondern auch bezüglich Punktegewinnen oder Punkteverlusten interessant.


Jürgen Reinke, 5760 Saalfelden

Aufgerufen am 11.09.2025 um 02:46 auf https://www.sn.at/leserforum/leserbrief/punktesystem-wahl-167615653

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