Leserbrief

Resilienz der wehrhaften Demokratie

Unter Resilienz versteht man die Fähigkeit eines Staates, erfolgreich auf verschiedene Herausforderungen zu reagieren, die seine Souveränität oder Existenz bedrohen. Eine mögliche Herausforderung ist die Aggression, die vorliegt, wenn ein expandierender Staat mit militärischer Gewalt gegen die Souveränität, territoriale Integrität oder politische Unabhängigkeit anderer Staaten vorgeht. Gelingt es nicht, die Aggression zu verhindern, müssen die Bevölkerung und die wehrhafte liberale Demokratie verteidigt werden. Soldatinnen und Soldaten des österreichischen Bundesheeres sprechen folgende Gelöbnisformel: "Ich gelobe, mein Vaterland, die Republik Österreich, und sein Volk zu schützen und mit der Waffe zu verteidigen." Berufsoffiziere von der Theresianischen Militärakademie leisten bei ihrer Ausmusterung freiwillig den Schwur "Treu bis in den Tod". Die Bereitschaft der Soldaten, dem Staat zu dienen und im Kriegsfall sogar ihr Leben zu riskieren, steht im Zusammenhang mit der Resilienz einer wehrhaften Demokratie. Ohne eine spürbare Wehrmotivation der Bevölkerung ist eine hohe Kampfmoral der Soldaten nicht zu erwarten. Die Resilienz der europäischen Staaten wird derzeit durch eine hybride Kriegsführung herausgefordert: Die Antwort kann nur die umfassende Landesverteidigung sein.

Oberst i.R. Kurt Gärtner, 4600 Wels

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