Dem Leserbrief von Frau Dr. Medek vom 19. September zum S-Link, "Abstimmung ohne Alternative unfair", muss jeder voll zustimmen. Es kann nicht abgestimmt werden "S-Link - ja oder nein", sondern es ist abzustimmen "S-Link - oder".
Allerdings sind zum Oder nur allgemeine Vorschläge wie Busverkehr ausbauen, zusätzliche Straßenbahn zu wenig. Da braucht es schon wirklich fundierte Alternativen. Und dabei ist klar, für mehr Bus oder eine Straßenbahn braucht es auch mehr Verkehrsflächen, die jetzt schon nicht vorhanden sind, denn ganz ohne Pkw- und Lieferverkehr geht es auch in Zukunft nicht. Nur der S-Link unter der Erde kann die Verkehrsfläche in der Stadt verringern. Und dort können dann mehr lebenswerte Flächen für Bewohner und Besucher entstehen. Klar ist auch: Jeder Verkehrsausbau in der Stadt bringt Probleme mit sich. Wobei der unterirdische Teil des S-Link nur an den Tunnelenden begrenzten Arbeitsraum braucht und der offene Teil in Deckelbauweise ausgeführt sehr schnell wieder geschlossen werden kann.
Und gerade die "österreichische" Tunnelbauweise ist so ausgereift, dass niemand sich um den Bestand von Salzburg Sorgen machen muss. Dass die Verlegung von Verkehrsflächen unter die Erde etwas kostet, ist auch richtig. Wenn ich dafür aber wesentliche verkehrliche Verbesserungen erhalte und die Lebensqualität in der Stadt für Generationen verbessere, muss das auch einen Preis wert sein. Auch die alternativen Verkehrsmaßnahmen kosten viel Geld, bringen genauso Bauprobleme, haben aber nur einen Bruchteil des Nutzens des S-Link. Gibt es vernünftige Alternativen zum S-Link, dann jetzt auf den Tisch damit.
Denn die Abstimmung macht erst dann Sinn, wenn ich entscheiden kann "S-Link - oder". Wird der S-Link verhindert, bleiben Salzburg seine Verkehrsprobleme für immer erhalten. Es wird dann, wie ich es seit Jahrzehnten kenne, immer weiter nur klein, klein an Pseudolösungen herumprobiert. Eine richtige, große, umfassende Lösung gibt es dann sicher nicht mehr.
