Die geplante S-Link-Bahnlinie auf der linken Salzachseite wird durch die Umweltorganisation "Pro Natur" ablehnend bewertet. Dabei zeigt ein Blick auf die aktuellen Verkehrsdaten und umweltbezogenen Fakten, dass diese Bahnlinie einen wesentlichen Beitrag zum Umweltschutz leisten wird.
Laut den 2023 erhobenen Messdaten des Landes Salzburg passieren täglich im Durchschnitt 23.600 Kraftfahrzeuge die Dauerzählstelle an der Anifer Kreuzung - ein klarer Hinweis auf das hohe Verkehrsaufkommen in die Stadt und aus der Stadt Salzburg. Die Europäische Umweltagentur (EUA) stellte in einer aktuellen Studie vom 9. Februar 2023 fest, dass die Bahn im Vergleich zum Auto der umweltfreundlichste Verkehrsträger im motorisierten Personenverkehr ist. Während ein durchschnittlicher Pkw pro Personenkilometer 219 Gramm CO₂ ausstößt, verursacht eine Bahnfahrt im Nahverkehr durchschnittlich 5 Gramm. Ähnlich sieht es bei anderen Schadstoffen aus, die durch den Bahnverkehr erheblich reduziert werden.
Auch in puncto Sicherheit hat die Bahn die Nase vorn: Das Verletzungsrisiko beim Autofahren ist laut namhaften Studien bis zu 140-mal höher als beim Bahnfahren. Diese Zahlen unterstreichen die Bedeutung umweltfreundlicher und sicherer Verkehrsmittel für die Zukunft.
Die geplante S-Link-Bahnlinie wird im Rahmen eines gesamtheitlichen Verkehrssystems Lösungen für die derzeitige Verkehrs- und Stauproblematik bieten: Ein 15-Minuten-Takt, der seine Kapazitäten nach Haupt- und Nebenverkehrszeiten richtet, bietet täglich 33.000 Plätze (davon 13.000 Sitzplätze) an. Über die Haltestellen in den Gemeinden Anif, Grödig, Oberalm und Hallein können über 6300 Einwohner die Bahn innerhalb von fünf Gehminuten erreichen. Ein begleitender Radweg ermöglicht es weiteren 28.000 Bewohnern, die Stationen innerhalb von fünf Minuten mit dem Fahrrad zu erreichen. Zudem können On-Demand-Shuttlebusse die restliche Bevölkerung mit einer Gehstrecke von maximal 200 Metern zu den Einstiegsstellen bringen - und das alles staufrei. Dieses optimal ineinandergreifende Verkehrssystem ist eine starke Motivation, vom Auto auf den Öffentlichen Verkehr umzusteigen.
Die Dringlichkeit eines Umstiegs auf umweltfreundlichere Verkehrsmittel wird auch durch die aktuellen Klimadaten unterstrichen. Der Verkehrssektor ist in Österreich für 28 Prozent der gesamten Treibhausgasemissionen verantwortlich, wie die Daten von Statista Austria 2024 zeigen. Bei Nichterreichen der vorgegebenen Reduktionsziele drohen unserem Land, gemäß den Pariser Klimazielen, Strafzahlungen in Millionenhöhe.
Die Argumente für die S-Link-Bahnlinie sind also vielfältig - und sie alle sprechen eine klare Sprache: Umweltschutz, Sicherheit und der Erhalt der Lebensqualität machen die Notwendigkeit dieser Verkehrsmaßnahme mehr als deutlich. Der Widerstand von "Pro Natur" ist ein Beitrag in der Debatte, der bei dieser Datenlage umso unverständlicher ist.