Die S-Link-Abstimmung hat also das ergeben, was von vornherein zu erwarten war: nämlich nichts. Wenn von den 78% Nicht-Abstimmern nur bei einem Viertel angenommen wird, dass sie im Endeffekt eher dafür sind, wäre das Ergebnis eindeutig "pro". Es stellen sich zwei Fragen: Ist es überhaupt sinnvoll, über ein solches (Zukunfts-)Projekt abstimmen zu lassen? Wo endet überhaupt die Sinnhaftigkeit der sogenannten "direkten Demokratie"?
Zum konkreten Thema der Abstimmung ist zu sagen: Hätte Wien seinerzeit über den U-Bahn-Bau abstimmen lassen, wäre wohl ein ähnliches Ergebnis herausgekommen: Für drei Viertel der Bevölkerung wäre es kein Thema gewesen und beim letzten Viertel hätte eine knappe Mehrheit das Projekt abgelehnt. Rückblickend muss man heute sagen, Wien wäre ohne das U-Bahn-Netz als Stadt heute nicht mehr lebensfähig! Was folgt daraus? Jahrhundertprojekte sind ungeeignet für die sog. "direkte Demokratie".