Jede Kurzbeschreibung zum S-Link geht von einer unterirdischen Verlängerung der Lokalbahn bis zum Mirabellplatz aus und weiter bis Hallein. Das kleine Wörtchen "oberirdisch" ab der Alpenstraße weiter bis Hallein würde viele Missverständnisse aufklären und das Projekt in ein anderes Licht rücken.
Es geht eben um keine U-Bahn. Sieben regionale Eisenbahnlinien aus Freilassing, vom Flughafen, aus Ostermiething, Lamprechtshausen, Steindorf, Golling, Hallein - ergänzt um Grödig - werden im Netz von SLB und ÖBB gebündelt und durch die Stadt durchgeführt. Sie decken bei der Stadtdurchfahrt die Hauptziele der Pendler ab, führen an Krankenhäusern und Schulen vorbei, bedienen überregional bedeutende Ämter und Behörden und entlasten innerstädtisch massiv das städtische Obusnetz, weil die Fahrgäste aus der/in die Region am Hauptbahnhof nicht mehr umsteigen müssen.
Von zirka 150 km bestehendem, regionalem S-Link-Netz (als Schnellbahn Salzburg seit 1998 bekannt) sind nur zirka 4 km unterflurig angelegt, weil durch die Altstadt mit engen und verwinkelten Stadtstraßen bis zu 115 Meter lange Züge in zu kleinen Radien nicht geführt werden können. Schon gar nicht, wenn diese Linien aus der Region im 15-Minuten-Takt in die Stadt kommen und damit die Züge auf der Stadtstrecke über Lokalbahnhof, Mirabellplatz, Mozartsteg, Nonntal, Alpenstraße und Hellbrunner Brücke alle 7,5 Minuten fahren müssen - aufgrund des hohen Fahrgastaufkommens.
Die Projektverantwortlichen zeigen bereits Umgestaltungsstudien für die Rainerstraße mit viel Grünraum. Was hält die Planer davon ab, solche Studien auch über mögliche Stationen Herrnau, Alpensiedlung oder Hellbrunner Brücke im Straßenraum, auf eigenen Bahnkörpern mit begrünter Gleisfläche einer umgestalteten Alpenstraße zu zeigen, um eindeutig klarzustellen, dass hier keine kurze U-Bahn, sondern das Herzstück eines umfassenden Regionalbahnnetzes für den Zentralraum Salzburg in seinem Kern durch die Landeshauptstadt entsteht, das auch eine enorme innerstädtische Bedeutung hat?
LH-Stv. Schnöll hat den Mut, das Verkehrsproblem endlich ganzheitlich zu sehen und eine Lösung umzusetzen, nur weiter so. Das Projekt ist nur so groß geworden, weil er im Interesse der Bevölkerung eine 20-jährige Untätigkeit in der Verkehrspolitik beenden will.