Liebe Leser dieses Briefes, zuerst danke, dass Sie sich die Zeit nehmen ihn zu lesen und über die Zeilen nachzudenken. Manche Leserbriefschreiber/-in scheint den Sinn des Regional-Stadtbahn-Tunnels (RSB-Tunnel) vulgo S-Link durch Salzburg noch nicht verstanden zu haben.
Vielleicht liegt es an der Medienberichterstattung, die immer wieder von U-Bahn oder bestenfalls von der Verlängerung der Salzburger Lokalbahn spricht. Jedenfalls ist der S-Link weder eine neue Bahnlinie noch eine U-Bahn. Der S-Link ist - einfach erklärt - die Grundlage, das Herzstück des künftigen Regional-Stadtbahnverkehrs in der Region Salzburg. Beginnend mit der Lokalbahn werden durch diese Verbindung in Zukunft bis zu acht Linien diesen RSB-Innenstadttunnel nutzen. Regionalbahnen, die aus dem Flachgau, dem Salzkammergut, dem Tennengau, den Gebirgsgauen ihre Fahrgäste durch und in die Stadt Salzburg bringen werden. Auch das Innviertel und das benachbarte Bayern werden vom S-Link profitieren. Genauso wie die Stadtbewohner, die sich über weniger Individualverkehr freuen können. Mit jeder Linie, die den Innenstadttunnel befährt, werden die Nutzer mehr und der Individualverkehr nimmt ab.
Außerdem ist der S-Link die einzige realistische Möglichkeit, den schienengebundenen öffentlichen Personennahverkehr weiter auszubauen. Schon jetzt ist eine Taktverdichtung Richtung Hallein auf Grund fehlender Kapazitäten oder die Einfahrt von mehr Regionalbahnen in den Salzburger Hauptbahnhof nicht oder kaum mehr möglich. Der oft gehörte Vorschlag, doch einfach mehr Busse einzusetzen, ist auch keine Lösung. Schon jetzt sind die Busse aus der Umgebung in den Spitzenzeiten mehr als ausgelastet. Mehr Busse, die in den Einfahrten rund um Salzburg mit den Pendlern und dem innerstädtischen Berufsverkehr um jeden Meter Straße kämpfen müssen und dank Stau Verspätungen haben, werden kaum mehr Platz auf den beengten Straßen finden. Sehen Sie sich bei Schlechtwetter doch einmal um. Von der Dreifaltigkeitsgasse bis zum Bahnhof reihen sich Postbus, Albus, Obus und andere Glied für Glied auf. Einer nach dem Anderen. Und zwischendrin die Pkw bis zum Stillstand.
Helmut Peter, der Altwirt vom Weißen Rößl am Wolfgangsee, formulierte den Ist-Zustand in einem Gespräch über die Wiedererrichtung der Ischlerbahn einmal so: "Der Bus ist die Gegenwart, die Bahn die Zukunft."
Ohne den Regional-Stadtbahn-Tunnel durch die Innenstadt von Salzburg werden wir den Ausbau der Schiene nicht schaffen. Die Staus und die Luftverschmutzung durch den Verkehr werden uns auf lange Sicht gesehen viel mehr kosten als der Bau des S-Link. Auch wenn die wirklichen Profiteure unsere Kinder und Enkel sein werden.
Wenn auch Sie so denken wie ich, dann gehen Sie bitte am 10. November zur Abstimmung und geben Sie der Zukunft und dem S-Link, dem RSB-Innenstadttunnel Ihr "Ja". Für weniger Verkehr in naher Zukunft und eine lebenswerte Region für die nächsten Jahrzehnte.