Leserbrief

S-Link: Hoffentlich ein Happy End

Vor 40 Jahren begann eine Diskussion über 3,5 km unterirdisch verlegte Lokalbahn-Geleise - und wird bedauerlicherweise noch immer geführt. Es ist mir kein einziges Straßenprojekt in Erinnerung, über welches vier Jahrzehnte (!) diskutiert wurde! Im Gegenteil: Bei gigantischen Straßentunnels gibt es Konsens. Während hier die Kostenfrage keine Rolle zu spielen scheint, wird eine 3,5 km unterirdisch geführte Lokalbahn (S-Link Projektvariante 1) zum Milliardenloch hochstilisiert.

Als das Projekt vor 40 Jahren mit den damals zuständigen Politikern besprochen wurde, hat das Autobahnkleeblatt Salzburg-Nord - hochgerechnet - genau so viel gekostet wie die geplante Verlängerung der ja bereits schon lange bestehenden Lokalbahn mit ihrer Infrastruktur inkl. Personal, Fahrzeugen etc. Die günstigste Variante des S-Link nach dem Prinzip "so lang wie möglich oberirdisch und so kurz wie möglich unterirdisch" sieht die gemeinsame Nutzung der Alpenstraße vor. Ab Kreuzung Akademiestraße würde die zweigleisige Lokalbahn (= Stadtregionalbahn) auf eigener Trasse den Platz mit den Kraftfahrzeugen teilen. Dies allein führt zu einer Reduktion des motorisierten Individualverkehrs!

Auch der Vorschlag, die vorhanden Bahnlinien als S- Bahn auszubauen, stieß damals auf extreme Skepsis. Viele Gegner meinten: "Wer wird denn schon mit so einer S- Bahn fahren wollen?" Diese Frage lässt sich heute mit vollen, teilweise die Kapazitätsgrenze erreichenden S-Bahnen beantworten. Eine weitere Diskussion ist hinfällig.

Gegenteilige Meinungen zu Projekten sind für den Fortschritt und die Demokratie essenziell. Aber: Nur zu blockieren und dagegen zu sein, ohne jegliche fundierte und effektive Alternativen zu haben, ist deutlich zu wenig! Das alleinige Setzen auf mehr Obusse und Autobusse, welche dann selbst im Stau stehen und mit ihrer weit geringeren Transportleistung die großen Pendlerströme nicht bewältigen können, wird keine Lösung bringen! Im Stau stehende Busse werden die Autofahrer nicht motivieren umzusteigen. Somit bleibt zu hoffen, dass diese Geschichte nun nach 40 Jahren endlich auf ein Happy End zusteuert. Bei fehlenden effektiven und fundierten Alternativen, ist ein Dafür unumgänglich!


Mag. Felix Schweighart, BEd, 5026 Salzburg-Aigen

Aufgerufen am 08.10.2025 um 09:13 auf https://www.sn.at/leserforum/leserbrief/s-link-hoffentlich-happy-end-149090938

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