Ich habe mir mit Interesse die Versammlung von Salzburger Altpolitikern und Beamten sowie deren Meinung zum S-Link angeschaut. Es war ja klar, dass alle jene, die es versäumt haben, während ihrer aktiven Zeit als Politiker und Entscheidungsträger für die Verkehrsentwicklung in der Stadt positive Entscheidungen zu treffen bzw. solche nicht zu behindern, nun gegen S-Link auftreten müssen.
Es wäre ja fatal, wenn sich im Nachhinein herausstellen könnte, dass mit dieser Verkehrslösung alle Sünden der Vergangenheit einigermaßen repariert würden, und das auf Grundlage einer Entscheidung der Bürger, für die die Politik zu feig war. Sünden wie z. B. Nicht-Durchsetzung einer Südspange, wo auch immer, Kapuzinerbergtunnel oder Salzachbrücke auf Höhe der Erzherzog-Eugen-Straße und eben jetzt S-Link. Natürlich steigen mit jedem eingesparten Beitrag zu einer Verbesserung der Verkehrslage die Kosten für nachträgliche Reparaturen.
Einig waren sie sich früher nur darin, dem politischen Gegner keinen Erfolg zu gönnen und sei es nur durch Behinderung einer großen Lösung für die Stadt. Mit den - seit ich denken kann - immer gleichen Vorschlägen, wie Intervallverdichtung, P&R-Plätze am Stadtrand oder Vorrang für den ÖPNV war bisher kein nachhaltiger Erfolg zu verzeichnen, weil all diese Dinge immer irgendwie im Sand verlaufen sind.
Bei der Gelegenheit noch ein paar Worte zum S-Link: Dieses Verkehrsmittel hat ein wesentlich positiveres Image als der Obus oder Bus. Jeder sollte sich die Frage stellen, ob er denn dieses Verkehrsmittel annehmen und benutzen würde. Ein gutes Beispiel dazu ist die enorme Akzeptanz der S-Bahn vom Pinzgau bis nach Freilassing, die alle Erwartungen übertroffen hat.
Das Gejammere über die hohen Kosten ist auch zu relativieren, da für ein derartiges Infrastrukturprojekt garantiert passende Finanzierungen zu finden sind, die die Stadt nicht an den heraufbeschworenen Abgrund führen.
Ich hoffe, es gibt genug mündige Bürger, die sich nicht durch eine jetzt schon populär gewordene Verhinderungsgemeinschaft, die genau betrachtet nur eine Minderheit darstellt, beeinflussen lassen, und wenn es darauf ankommt, für den S-Link stimmen und so der Politik zeigen, wie es gehen kann.