Leserbrief

S-Link wird großen Nutzen bringen

Herr Dr. Beck- Mannagetta schrieb im Leserbrief vom 27. Februar 2024, er sehe wenig Nutzen im S-Link. Wenn der S-Link nur bis zum Mirabellplatz reichen würde, sei das für ihn ein "Musterbeispiel" für eine verfehlte Verkehrspolitik. Für mich ist dieser Leserbrief ein Musterbeispiel dafür, dass der Schreiber offensichtlich wenig Ahnung von der Sache hat - aus folgenden Gründen:

Erstens wird die Lokalbahn derzeit massiv modernisiert - neue Bahnhöfe in Bürmoos, Oberndorf, Weitwörth usw. mit entsprechendem Streckenausbau -, das ist diesem Herrn nicht aufgefallen, weil er wahrscheinlich nie mit der Lokalbahn fährt. Es ist weiters geplant, den Takt auf der Strecke zu verdichten mit vermehrtem zweigleisigen Ausbau, das bringt dann noch mehr Züge. Ich bin zehn Jahre lang fast täglich mit der Lokalbahn gefahren. Was sich damals schon am Bahnhof abgespielt hat, muss man selbst gesehen und erlebt haben. Es kommen Züge mit vier Waggons an in der Frühe. Die Leute wollen alle in einen Obus. Da herrscht ein großes Gedränge, dass der Chauffeur im Obus oft vier bis fünf Mal versuchen muss, die Tür zu schließen, bis endlich das Lichtsignal frei ist. Das war schon vor zehn bis 20 Jahren so, es wird derzeit wohl noch um einiges schlimmer sein.

Wenn die Lokalbahn bis zum Mirabellplatz fahren kann, kann jeder, der noch halbwegs gehen kann und in der Altstadt zu tun hat, zu Fuß weitergehen und entlastet den Obus-Verkehr in diesem Bereich vor allem in der Früh massiv.

Da von keinem Nutzen zu sprechen, kann man nur einer totalen Uninformiertheit zuschreiben. Wie mir überhaupt scheint, schreiben in erster Linie Leute zu diesem Thema Leserbriefe, die wenig Ahnung haben. Das kann man aus dem jeweiligen Text herauslesen. Wenn man diesen Leuten Gehör schenkt, dann schaut es in 50 Jahren noch genauso aus wie jetzt, nur noch viel schlimmer, weil dann das totale Chaos ausgebrochen ist, dann ist Salzburg eine einzige Dauer-Stauzone, was sie jetzt auch schon sehr oft ist, besonders bei Schlechtwetter.

In Wien bauen sie in der Zeit ein ganzes U-Bahn-Netz auf, bis in Salzburg die Lokalbahn eine Station weitergeführt wird wegen der Widerstände. Und die Wiener lachen sich eins, weil das Geld, das in dieser Hinsicht für Salzburg vorgesehen und nicht abgeholt wird, eben in den Ausbau in Wien gesteckt wird. Und in Salzburg wird derweil über den Dauerstau gejammert und gleichzeitig von gewissen Leuten alles getan, dass das so bleibt. Wäre das in früheren Jahrhunderten auch so gewesen, gäbe es wohl kein Neutor, wahrscheinlich auch keinen Mirabellgarten, denn der Platz war damals ziemlich sicher auch nicht frei. Und statt den Kapuzinerbergtunnel zu bauen und damit das Wohngebiet in Parsch um die Fürbergstraße vom Durchzugsverkehr zu befreien, baut man lieber eine unansehnliche "Schuhschachtel"-Siedlung neben das Unfallkrankenhaus, um diesen zu verhindern.

Das ist anscheinend unsere "Verkehrspolitik" - möglichst viel verhindern! Auch wenn dann jahrzehntelang nichts weitergeht.

Ich würde als Verantwortlicher resignieren. Ich kann nur hoffen, dass es unser Verkehrslandesrat Schnöll nicht tut. Das wollte ich zu diesem Thema festhalten.


DI Josef Erbschwendtner, St. Georgen

Aufgerufen am 02.10.2025 um 01:20 auf https://www.sn.at/leserforum/leserbrief/s-link-nutzen-154470253

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