Leserbrief

S-Link versus Wohnungen - ein nicht durchdachter Tausch

Statt dem S-Link schlägt Herr Rehberg in einem SN-Leserbrief vom 25. April 2023 10.000 Wohnungen vor. Dass er damit zusätzlich für mindestens 10.000 bis 15.000 Personen Mobilität zusätzlich vorsorgen muss, dürfte ihm trotz verstauter Straßen entgangen sein. Dass allein das eine Investition von ca. 44 Mill. Euro samt Remisenerweiterung erfordert, sollte ihm bewusst sein, weil es mit diesem Tausch zumindest den Obusbetrieb im 10-Minuten-Takt bräuchte und gleichzeitig alle Obusse auf Doppelgelenkwagen umgestellt und alle Haltestellen angepasst werden müssten. Er hat dabei leider übersehen, dass er sich trotzdem den S-Link als Regionalstadtbahn aus Freilassing, Ostermiething, Lamprechtshausen, Steindorf, Golling, Hallein und Grödig auf der Hauptachse durch die Stadt - zwischen Hauptbahnhof und Akademiestraße wegen der beengten Platzverhältnisse unterflur - nicht ersparen kann.

Gott sei Dank sind Investitionen in die Eisenbahninfrastruktur zweckgebunden für Bahnanlagen mit auch regionaler Bedeutung und können mit keinen anderen Projekten getauscht werden. Das eine tun und das Andere nicht lassen. Der Zentralraum Salzburg und dabei insbesondere die Landeshauptstadt brauchen beides. Allein die 60.000 täglichen Pendler zu befördern bräuchte ca. 45.000 Autos, oder 850 Busse, aber nur 90 Züge. Man sollte erkennen, dass das Verkehrsproblem nicht mit einem "Sandkistenschauferl" gelöst werden kann, sondern eine "Schubraupe" erforderlich ist.

Landesrat Schnöll sollte jedenfalls unbeirrt am S-Link-Netz weiterarbeiten, aber dabei nicht vergessen, dass der Obus auch wieder einen 10-Min.-Takt braucht und die Regionalbusse massiv verbessert werden müssen.


Mag. Georg Fuchshuber, 5020 Salzburg

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