Leserbrief

S-Link: Wem schenkt man mehr Vertrauen?

Tausende Tunnel (Autobahn, U-Bahn, Eisenbahn) haben unsere sehr erfahrenen österreichischen Tunnelbauer erfolgreich errichtet, die heute von unzähligen Menschen genutzt werden. Das höchste Gebäude Salzburgs, das Hotel Europa, wurde vor 70 Jahren auf Seeton gebaut - und steht immer noch.

Es ist letztlich eine Sache des Vertrauens, ob man Experten, die jahrelang in die Materie des S-Link eingearbeitet sind, international tätigen Planungsbüros, Tunnelbauexperten und österreichischen Bundesbehörden Glauben schenken will oder Meinungen und Behauptungen von Leserbriefschreibern, wo bei manchen eine Nähe zur SPÖ vermutet werden kann und deren gestreuten Zweifeln politische Gründe nahe liegen.

Dass Salzburg angeblich zu klein für eine unterirdische S-Bahn sei, ist nicht ausschlaggebend. Es sind schlicht die Platzverhältnisse zwischen den Stadtbergen, die eine solche Lösung erforderlich macht. Deshalb sind Vergleiche mit anderen Städten unbrauchbar.

Nachdem Oberndorf und Hallein mit der Stadt verbunden wären, lässt man sich noch die von der Projektleitung S-Link angedachte zukünftige Perspektive offen, mittels der schon bestellten Tramtrains die Schienenäste von Straßwalchen und Golling mit der Stadt zu verknüpfen, sodass die S-Bahnen aus vier Richtungen durch die Stadt geführt werden können. Der wahrscheinlichste Gegenentwurf: Es wird durch Verbote und Verteuerungen der Verkehr in der Innenstadt reduziert (mit der Folge, dass die umgebenden Stadtviertel den zusätzlichen Verkehr aufnehmen müssen).

Letztlich steht zu befürchten, dass Leute im Pensionsalter, die üblicherweise nicht im Berufsverkehr stecken, über die Zukunft aller nachfolgenden Generationen bestimmen werden. Wie bringt man die Jüngeren, im täglichen Stau Stehenden dazu, zur Abstimmung zu gehen?

Wolfgang Wachter, 5020 Salzburg

Aufgerufen am 30.09.2025 um 11:33 auf https://www.sn.at/leserforum/leserbrief/s-link-wem-vertrauen-166820323

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