Leserbrief

Salzburg bleibt rückschrittlich

Salzburg tut sich schwer mit der Moderne. In den 1960er-Jahren demonstrierten Salzburger Eltern am Flughafen gegen die dort gelandeten Beatles. In den 1980er-Jahren tobte ein wilder Kampf gegen alternative Kulturstätten. Und jetzt sagte eine knappe Mehrheit wieder Nein zur Moderne. Weil so ein U-Bahn-artiges Projekt nicht salzburggerecht ist? Zu teuer? Das waren die Großglockner-Hochalpenstraße und das Speicherkraftwerk Kaprun wohl auch. Damals gab es halt noch Politiker, die den Mut hatten zu gestalten, statt sich opportunistisch hinter den Bürgern zu verstecken.

Nicht nötig? Alle, die meinen, mehr Buslinien mit höherer Frequenz seien eine Lösung, werden in den nächsten Jahrzehnten Staus kennenlernen, gegen die die heutigen harmlos sind. Wenn dann auf der Staatsbrücke nichts mehr weitergeht, werden Befürworter und Gegner wieder im Stillstand vereint sein. Die Chance auf eine spürbare Verkehrsentlastung ist nun verspielt. Wohl auch Projekte wie die neue Ischlerbahn oder eine Bahn nach Berchtesgaden. Sehr traurig.

Dr. Bernhard Handlbauer, 5020 Salzburg

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