Das Dilemma politischer Entscheidung tritt gerade in diesen Tagen wieder einmal deutlich zu Tage. Viele Politiker verlieren das große Ganze (des Gemeinwohls) völlig aus den Augen und versuchen die teils aberwitzigen Forderungen ihres temporären Klientels durchzusetzen.
Es wäre längst Zeit, eine unpolitische Salzburger Verkehrs- und Wirtschaftskommission zu gründen. Wohl bemerkt, bestehend aus Experten, nicht Politikern. Dieses Konzept muss auf den Grundlagen unserer Gesellschaft, unserer Ökonomie und Ökologie beruhen. Das klingt jetzt hochtrabend, bedeutet aber nichts anderes, dass zum Beispiel "Verkehr" einen fundamentalen Bestandteil unserer Wirtschaft darstellt. Jetzt gilt es aber, Verkehr effektiv und ökologisch zu gestalten.
Die Salzburger Altstadt ist einer unserer wichtigsten Wirtschaftsfaktoren, auf die wir wirklich stolz sein können. Die Altstadtkommission ist eine vergleichbare Institution, die nur begrenzt politisch beeinflussbar ist. Was passiert, wenn eine Kommune mit einem historisch bedeutenden Ortskern auf solch eine Institution verzichtet, kann man sich in Bad Gastein anschauen.
Ein dafür notwendiges Grundsatzbekenntnis wäre hoffentlich allen Politikern abzuringen: Das Bekenntnis, dass unser Sozialstaat von der Wirtschaft und den Erträgen und Steuern des Salzburger Volks finanziert wird!
Anstatt der unfassbaren Aussagen diverser Politiker, jetzt mal darüber nachzudenken, gäbe es längst:
ein permanentes System zur Verkehrsanalyse und Steuerung, das alle vorhersehbaren Ereignisse berücksichtigt und dynamisch beeinflusst;
ein Lokalbahn-Konzept, das möglicherweise eine Alternative zum S-Link wüsste;
mehr Zufahrtsmöglichkeiten in die Garagen im Berg (Mönchsberg und Kapuzinerberg);
ein Parkleitsystem auf der Autobahn und in den wichtigsten Einfallsstraßen, das sowohl kostenlose als auch kostenpflichtige Parkplätze anzeigt;
kostenlose Park&Ride-Parkplätze am Messegelände, in Salzburg-Süd und Nutzung vorhandener Parkplätze für Park&Ride mit kostenlosen Obussen und Shuttlebussen, die vermutlich schon autonom fahren könnten, Fahrrad-Leihstationen usw.;
deutlich bessere Fahrradwege; Busparkgebühren, die relativ hoch sind und mittels Gutschein die Innenstadtwirtschaft fördern.
Damit wäre auch eine meist fragwürdige Befragung der Salzburger obsolet und die gesamte Salzburger Bevölkerung der Stadt als auch der Umlandgemeinden hätten Vertrauen in relevante Entscheidungen.
Ein Problem gäbe es aber: Politisches Kleingeld ist damit nicht zu machen! Sorry, liebe Politiker!