Grundsätzlich bin ich mit dem Verkehrsunfallsachverständigen Dipl.-Ing. Gerhard Kronreif einer Meinung, was die Sperre für Radfahrer im Abschnitt Weissbach- Diesbach an der B311 betrifft. Die Strecke ist schlichtweg zu gefährlich - sowohl für Radfahrer als auch für Autofahrer. Die Entscheidung, diesen Bereich für den Radverkehr zu sperren, ist daher nachvollziehbar und im Sinne der Verkehrssicherheit richtig.
Allerdings sollte man in diesem Zusammenhang grundsätzlich hinterfragen, ob es überhaupt sinnvoll ist, dass Radfahrer - insbesondere Rennradfahrer - auf stark befahrenen Bundesstraßen unterwegs sein sollen. Das Gefahrenpotenzial besteht auf der gesamten Strecke, nicht nur in einzelnen Abschnitten. Es ist für alle Verkehrsteilnehmer belastend und riskant.
Statt Radfahrstreifen auf Bundesstraßen zu diskutieren, sollte der Fokus viel stärker auf den Ausbau eines durchgehenden, sicheren Radwegenetzes gelegt werden. Jeder Radfahrer - unabhängig von Alter, Fahrstil oder Trainingsambitionen - sollte die Möglichkeit haben, auf einem separaten Radweg unterwegs zu sein, ohne sich mit dem motorisierten Verkehr den Raum teilen zu müssen. Das wäre echte Verkehrssicherheit und würde zu mehr Akzeptanz und Rücksichtnahme auf allen Seiten führen.