Das vom ehemaligen Verteidigungsminister zum "Leuchtturmprojekt" hochstilisierte Projekt der Sicherheitsschule des Bundesheeres in Wiener Neustadt ist der Beweis, dass die im Parlament vertretenen Parteien weder in der Lage, noch gewillt sind sich mit Sachzwängen und Fakten auseinander zu setzen. In Parteiübergreifender Einstimmigkeit fordern ÖVP, SPÖ und FPÖ in einem gemeinsamen Entschließungsantrag den Weiterbestand dieser Schule und drohen gar dem neuen Verteidigungsminister mit einem möglichen Misstrauensantrag sollte dieser die beabsichtigte Schließung nicht zurücknehmen. Nur der Form halber sei erwähnt, dass diese Schule erst im Herbst in Betrieb gehen sollte. Das dürfte den Mandataren die den Weiterbestand fordern unbekannt sein.
Ebenso dürfte ihnen die Situation in der sich unser Bundesheer befindet, weder bekannt noch von Interesse sein. Obwohl Budgetär seit Jahren gefährlich ausgehungert werden zu Lasten der Ausbildung und Einsatzvorbereitung Leistungen eingefordert die nur bedingt dem Grundauftrag des Bundesheeres, nämlich militärische Landesverteidigung entsprechen. Militärmusikevents, Air Power oder die geplante Sicherheitsschule sind nur dann vertretbar, wenn ausreichend Geldmittel für Übungen, notwendige Ausbildungsüberstunden, Nachbeschaffungen und Modernisierung von Ausrüstung und zeitgemäßer Infrastruktur bereitsteht. Diese Geldmittel werden zwar immer wieder von den gleichen Politikern gefordert und versprochen, jedoch niemals bereitgestellt, die bei ihren Sonderwünschen sofort schwere Geschütze auffahren, wenn diese nicht erfüllt werden. Der neue Bundesminister ist nicht schuldig, wenn diverse Wünsche nicht erfüllbar sind. Er kann und darf die völlig unzureichenden Budgetmittel ausschließlich nur für Ausbildung, Einsatz und dem Grundauftrag dienende Maßnahmen freigeben.