Seit es die erfolgreiche Sonntagsmatinee des Mozarteumorchester Salzburg gibt, kam es vergangenen Sonntagvormittag erinnerlich zum dritten Mal zu einem extrem Zeit raubenden Verkehrsstau durch den gleichzeitig stattfindenden Marathonlauf. Obwohl wir aus gutem Grund (Konzerteinführung) mindestens eine Stunde vor Konzertbeginn anreisen, versäumten wir am vergangenen Sonntag den Konzertbeginn mit der Ouvertüre von Michail Glinka.
Von der Autobahnabfahrt Lieferung benötigten wir bis zur Mönchsberggarage eine Stunde, weil der Stau bereits bei der R.Biebl - Aiglhofstraße begann. Es ist unverständlich, dass der Magistrat Salzburg als für den Marathonlauf zuständige Verkehrs- und Veranstaltungsbehörde ausgerechnet zu jener Zeit, da hunderte Konzertbesucher zur Mönchsberggarage anreisen, gleichzeitig den Streckenverlauf auf der Neutorstraße zum Neutor bewilligen. Der unmusikalische, abgasintensive, luftverschmutzende und gesundheitsstörende Rückstau war und ist dadurch vorprogrammiert.
Kann es sein, dass es da magistratsinterne Koordinations- und Kommunikationsdefizite gibt? Dazu kommt, dass es für die Verkehrsteilnehmer und Konzertbesucher erst kurz vor dem Neutor eine Information durch eine verständlicherweise bereits genervte Polizistin gab; da sahen wir aber schon die vom Lauf und nicht vom Stau erschöpften Läufer parallel zur Autospur in Konzertrichtung, pardon zum Neutor humpeln.
Beinahe hätten wir bei der Doppler-Klinik Abschied genommen und uns den hausgemachten "Apotheosestau" nicht angetan. Denn Konzerteinstimmung sieht anders aus. Da wir uns ja nicht Karten für die "Stauouvertüre" kauften, drängt sich auch die Amtshaftungsfrage auf. Ob Salzburg nicht einmal lösbare Stauprobleme bei der Kollision von Lauf- mit Konzertmusik vermeiden kann?