Landesrat Mag. Stefan Schnöll ist fest entschlossen, die Neuordnung des Verkehrs in Angriff zu nehmen. Die neue Planungsgesellschaft und ein renommiertes Schweizer Unternehmen wurden beauftragt, der Politik bis Jahresende Entscheidungsgrundlagen zu liefern. Nach Jahren des Stillstands ein erster wichtiger Schritt.
Von ähnlichen Ansätzen ist in der Stadt Salzburg wenig zu hören. Statt zu gestalten - zu dem die Politiker der Mehrheitsparteien von ÖVP und SPÖ eigentlich berufen wären -, wird weitergewurstelt. Die Politik der Stadt Salzburg begnügt sich mit dem Vermarkten ihres historischen Erbes.
Salzburg für seine Bewohner und Gäste lebenswert zu planen und zu gestalten - dazu gehört zwingend ein geregeltes Verkehrssystem - ist die Stärke des Bürgermeisters Preuner leider nicht. Er bleibt seinen Einflüsterern verbunden und orientiert sich an der Beratung seines altbackenen Gemeinderats und Klubobmanns. Dass von diesem keine Kursänderung zu erwarten ist, zeigt der jahrelange Boykott von verkehrsordnenden Maßnahmen.
In diesem Sinne bleibt die Verschandelung von Salzburgs historischen Straßen, Gassen und Plätzen durch den überbordenden Individualverkehr erhalten. Wenn sie jetzt die Erweiterung der Mönchsberggaragen fordert, dann lenkt die Stadtpolitik von ÖVP und SPÖ vom eigentlichen Problem ab. Wird der Berg weiter ausgehöhlt - Kosten 28 Millionen Euro -, erhöht sich der Anreiz, selbst mit dem Auto ins Zentrum zu fahren. Dieser Bau läuft den Interessen der gewünschten Verkehrsverlagerung, hin zur Stärkung der "Öffis", diametral entgegen.
Wo bleiben die Leute, die sich engagieren, damit die Stadtpolitik erkennt, dass es so nicht weitergehen kann?
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